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      • Veröffentlicht am 1. März 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 12. Sep. 2023
    • 9 min

    Die richtige Wasserwaage für jede Anwendung wählen

    Wasserwaagen sind seit Jahrtausenden zum waagerechten Ausrichten von Objekten und Flächen bekannt. Sie werden durch elektronische Lösungen und Lasertechnologie immer effizienter. Wir geben einen Überblick über Arten, Funktion & Verwendung von Wasserwagen.

    Bild mehrerer Wasserwaagen

    Was sind Wasserwaagen?

    Wasserwaagen sind Prüfgeräte, mit denen sich die exakte Ausrichtung von Kanten, Flächen oder einzelnen Objekten, sowohl horizontal als auch vertikal, bestimmen lässt. Sie sind ebenfalls unter Bezeichnungen wie Luftblasenwaagen, Richtwaagen oder Maurerwaagen bekannt.

    Typisches Erkennungsmerkmal ist die sogenannte Libelle, ein wassergefülltes Glasröhrchen mit eingeschlossener Luftblase, an der sich die exakte horizontale und (je nach Modell) auch vertikale Positionierung ablesen lässt. Sind sind sie ein unverzichtbares Werkzeug, das in zahlreichen Formen und Größen erhältlich ist und werden benutzt von Heimwerkern und Handwerkern wie

    • Zimmerleute,
    • Steinmetze,
    • Maurer,
    • Dachdecker,
    • Metallbauer,
    • Heizungsinstallateure
    • oder Gutachter.

    Wegen ihrer unkomplizierten Bedienung und exakter Messergebnisse gewinnen auch digitale und Laserwasserwaagen immer mehr an Beliebtheit.

    Wie funktionieren Wasserwaagen und wofür setzt man sie ein?

    Kernstück jeder Wasserwaage ist die Libelle, ein mit Wasser gefülltes Glasröhrchen, in dem sich eine frei schwimmende Luftblase befindet. Die Flüssigkeit darin ist meist eingefärbt, was ein besseres Ablesen ermöglicht. Anhand der Position der Luftblase, zu der auf dem Röhrchen angebrachten Skala, lassen sich Objekte exakt horizontal, vertikal oder in einer bestimmten Neigung ausrichten. Und das funktioniert so: Man setzt die Wasserwaage auf das zu prüfende Objekt auf. Befindet sich das Bläschen genau mittig zwischen den beiden Skalenmarkierungen, ist das Objekt optimal ausgerichtet.

    Zwei oder drei Libellen?

    Wasserwaage mit zwei Libellen

    Wasserwaagen können mit bis zu drei Libellen ausgestattet sein. Bei Wasserwaagen mit zwei Libellen sind diese senkrecht zueinander angebracht, sodass man gleichzeitig horizontal und vertikal ablesen und Objekte im rechten Winkel positionieren kann. Auf diese Weise lassen sich einzelne Objekte wie Mauersteine oder Einrichtungsgegenstände, aber auch Balken, Pfosten, oder ganze Mauern und Pflastersteinabschnitte nivellieren und zueinander ausrichten.

    Eine Wasserwage mit drei Libellen

    Die dritte Libelle ist zum Prüfen von Neigungen von 2 % oder 45 %, dem Gefälle für Abwasserrohre beziehungsweise Dachneigungen, vorgesehen. Auch drehbare Libellen, mit denen sich individuelle Neigungswinkel einstellen lassen, finden im professionellen Bereich Verwendung.

    Die richtige Länge wählen

    Bild zeigt eine Mini-Wasserwaage

    Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Funktionsweise von Wasserwaagen nicht wesentlich geändert, lediglich die Bauformen haben sich im an spezielle Einsatzmöglichkeiten angepasst. Dass es heute Wasserwaagen in vielen unterschiedlichen Größen zu kaufen gibt, hat Vorteile.

    Kleine Wasserwaagen sind nicht nur im Hausgebrauch leicht und praktisch zu verstauen. Auch viele Profis nutzen gerne Mini-Wasserwaagen, die sie stets griffbereit in der Tasche haben und problemlos mitnehmen können. Mit ihnen kann man vor allem einzelne Objekte wie Mauersteine, Balken oder Möbel auf ihre korrekte Positionierung prüfen.

    Größere Wasserwaagen kommen vor allem im Baugewerbe zum Einsatz. Sie sind unverzichtbar, wenn es um die Ausrichtung größerer Flächen oder zusammenhängender Bauwerke wie Mauern geht. Auch bei der Nivellierung von Kanälen oder Dachbalken über eine längere Distanz sind Wasserwaagen mit einer größeren Kantenlänge praktisch. Die größte handelsübliche Wasserwaage misst 2 Meter und verfügt gewöhnlich über 3 Libellen.

    Gut zu wissen

    Gut zu wissen!

    Wasserwaage und Richtscheit – kennen Sie den Unterschied!

    Wasserwaagen sind nicht zu verwechseln mit Richtscheiten. Diese dienen zwar ebenfalls dem waagerechten Ausrichten von Mauerwerk und ebenen Flächen, sind aber wesentlich einfacher konzipiert. Ein Richtscheit verfügt nicht über die für Wasserwaagen typischen Libellen. Er wird einfach an die lange, gerade Kante des Werkstück oder Bauwerk angelegt, um es so auszurichten. Richtscheite deutlich größer als Wasserwaagen, sie können bis zu dreimal so lang und hoch sein. Mit ihnen überprüft man auch rechtwinklig ausgerichteter Konstruktionen.

    Unterschiedliche Arten von Wasserwaagen

    Egal, welche Wasserwaage Sie kaufen wollen: an Auswahl mangelt es sicher nicht! Die folgenden Typen von Wasserwaagen sollten Sie aber unbedingt kennen:

    Klassische Wasserwaagen

    Sie funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: In einem Balken aus Holz, Aluminium oder Kunststoff sind eine oder mehrere Libellen angebracht. Mit diese liest man die horizontale und vertikale Ausrichtung des gewünschten Objektes einfach ab. Diese Wasserwaagen gibt es für die unterschiedlichsten Anwendungsmöglichkeiten in verschiedensten Größen und Ausführungen. Viele verfügen beispielsweise über ein praktisches Bandmaß oder ermöglichen mit einer magnetischen Haltevorrichtung freihändiges Arbeiten.

    Abbildung einer klassischen Wasserwaage

    Merkmale:

    • einfache Handhabung
    • verschiedene Größen und Messgenauigkeiten je nach Anwendungsgebiet
    • benötigt keine Batterien
    • robust und vielfältig einsetzbar
    • Zusatzfunktionen wie herausnehmbare Taschenlibellen

    Winkelwasserwaagen

    Sie sind auch als Pfostenwasserwaagen bekannt und verfügen meist über drei Libellen in 90° und 180° Ausrichtung. Konstruiert in Form eines Eckprofils ersetzen sie zwei einzelne Wasserwaagen und ermöglichen so das unkomplizierte Messen der horizontalen und vertikalen Ausrichtung an zwei Kanten gleichzeitig. Besonders praktisch sind diese Modelle beim Zaunbau, um Pfosten präzise auszurichten.

    Abbildung einer Winkelwasserwaage

    Merkmale:

    • eingebaute 90°- und 180°-Libellen
    • zwei Wasserwaagen in einer, durch Ausrichtung über Eck
    • praktische Handhabung

    Bodenwasserwaagen

    Diese setzt man vor allem für das Begradigen von Flächen und Ebenen ein. Weil sie mit ihrem runden Design und der kreisförmigen Skala in der Mitte an ein Schiffsfenster erinnern, werden sie auch Bullaugen-Wasserwaagen genannt. Man platziert das Gerät einfach in der Mitte einer Oberfläche, sobald sich die Luftblase mittig in der kreisrunden Skala befindet, ist die Fläche richtig nivelliert. Man findet sie auch auf beweglichen Objekten wie Maschinen, die stets korrekt ausgerichtet sein müssen.

    Abbildung zeigt Bodenwasserwaage

    Merkmale:

    • zum Ausrichten ebener Flächen und Böden
    • dauerhafte Montage auf beweglichen Objekten möglich

    Digitale Wasserwaagen

    Mit elektronischen Wasserwaagen lassen sich Winkel, Neigungen und Gefälle schnell und exakt messen, speichern und Messergebnisse sogar kabellos übertragen. Das digitale Display zeigt die Messwerte auf die Nachkommastelle genau an. Viele Geräte verfügen über eine akustische Signalführung für Messungen über Kopf oder an schlecht einsehbaren Stellen.

    Abbildung einer digitalen Wasserwaage

    Merkmale:

    • langlebiger, leichter und widerstandsfähiger Aluminiumkorpus
    • digitales Display, Messwertanzeige bis auf eine Nachkommastelle
    • batterie- oder akkubetrieben

    Laser-Wasserwaagen

    Diese spezielle Form verfügt über einen Laser, der fest auf der Wasserwaage montiert ist. Er verlängert die Kantenebene durch den erzeugten Lichtstrahl. Auf diese Weise lässt sich die Ausrichtung von längeren Objekten prüfen oder Höhen über größere Distanzen von einer Wand zur anderen übertragen. Wasserwaagen mit Laser können im Gegensatz zu Schlauchwaagen und Nivelliergeräten problemlos von nur einer Person bedient werden.

    Abbildung einer Laser-Wasserwaage

    Merkmale:

    • sehr hohe Messgenauigkeit
    • Nivellierung von größeren Objekten oder über größere Distanzen
    • akkubetrieben
    • kann von einer Person bedient werden

    Worauf Sie beim Kauf von Wasserwaagen achten sollten

    Grundsätzlich gilt: je länger die Wasserwaage, desto höher ihre Messgenauigkeit. Dank vieler technischer Raffinessen ist dies heute aber nicht immer der Fall. Beispielsweise bieten digitale Wasserwaagen und Wasserwaagen mit Laser eine hohe Messqualität bei geringer Länge. Die Messgenauigkeit von Wasserwaagen wird in Millimeter pro Meter (mm/m) oder auch Winkelgrad angegeben.

    Wichtig dabei ist: Sie benennt den maximalen Messfehler in Bezug auf die Länge der jeweiligen Wasserwaage und kann mit darüberliegender Gesamt-Messdistanz deutlich höher sein. Üblich sind Messgenauigkeiten von 0,5 bis 1 mm/m, bzw. 0,057 bis 0.0285°. Wenn Sie auf eine hohe Zuverlässigkeit Ihrer Messdaten angewiesen sind, achten Sie auf ein amtliches Prüfsiegel.

    Die Messgenauigkeit und Lebensdauer einer Wasserwaage hängen von der Qualität der Libelle, der Einbaugenauigkeit, dem Material des Wasserwaagenkörpers und der Messkante ab. Für beste Messergebnisse im professionellen Einsatz sollten Sie auf folgende Punkte achten:

    Libellenskala: hochwertige und exakt justierte Ableseringe für präzise Messergebnisse.

    Libellenflüssigkeit: witterungsunabhängige Viskosität und lichtbeständige Färbung für komfortables und genaues Ablesen.

    Konstruktion: fest miteinander verbundene Elemente (z. B. Eingießverfahren) statt aufgeschraubter Libellensysteme.

    Messkante: absolut ebene, abnutzungs- und stoßunanfällige Aufsatzkante, die leicht zu reinigen ist.

    Hinweis: Mit der Zeit kann die Messgenauigkeit abnehmen, zum Beispiel, wenn man die Wasserwaage häufig fallen lässt oder unsachgemäß lagert. Mechanische Belastungen, extreme Temperaturen oder Feuchtigkeit können das Ergebnis beeinträchtigen.

    Tipps zum Kauf von Laser-Wasserwaagen

    Kernstück der Laser-Wasserwaage ist natürlich die Lasereinheit. Sie ist nach DIN EN 60825-1, Laserklasse 2 genormt. Laut dieser dürfen ein versehentliches Hineinblicken in den Lichtstrahl über eine Dauer von 0,25 Sekunden sowie Reflexionen über spiegelnde Flächen die Netzhaut nicht beschädigen. Darüber hinaus ist auch das Zusammenspiel von Libelle, Wasserwaagenprofil und Lasereinheit ausschlaggebend. Ist der Laser schlecht montiert oder unzureichend justiert, leidet die Genauigkeit, vor allem über größere Messdistanzen. Das ist häufig bei Billiggeräten oder Discounter-Modellen der Fall. Die Reichweite der Geräte hängt außerdem von der Umgebungshelligkeit und der Laserdiode ab. Für Distanzen über 40 Meter und höhere Genauigkeiten kommen Nivelliergeräte oder Rotationslaser zum Einsatz.

    Drei Tipps zum richtigen Umgang mit Wasserwaagen

    Trotz recht einfacher Handhabung, gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Beachten Sie folgende Hinweise, um typische Messfehler zu vermeiden.

    Richtig platzieren

    Achten Sie beim Aufsetzen der Wasserwaage auf kleinste Unebenheiten. Diese können sowohl an der Wasserwaage selbst, beispielsweise durch Verunreinigungen, als auch auf dem Messobjekt entstehen. Mauersteine sind zum Beispiel oft durch Dreckbrocken verunreinigt oder Holzoberflächen nicht glatt geschliffen. Wackelt die Wasserwaage, sollten Sie eine neue Position finden.

    Messergebnis prüfen

    Drehen Sie die Wasserwaage nach dem ersten Messvorgang um 180° und setzen Sie sie erneut auf das Objekt. Zeigt die Libelle die gleiche Neigung an, ist das Ergebnis genau. Wenn nicht, zeigt die Abweichung die Höhe des Messfehlers an.

    Korrekt lagern

    Wasserwaagen reagieren empfindlich auf Stöße. Dies können die Libelle oder die Setzkante beschädigen. Damit die Messgenauigkeit über lange Zeit verlässlich bleibt, sollten sie die Wasserwaage an einem trockenen und und temperaturstabilen Ort aufbewahren. Feuchtigkeit und extreme Temperaturen können die Libellenflüssigkeit und das Wasserwaagenprofil (z.B. bei Holzwasserwaagen) beeinträchtigen.

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