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    Dichtmittel für HLKK und Sanitäranlagen
     
      • Veröffentlicht am 3. März 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 29. Aug. 2023
    • 7 min

    Dichtmittel für HLKK und Sanitäranlagen

    Das kleinste Loch in einem Rohr kann enormen Schaden verursachen, wenn Flüssigkeit in Bausubstanzen eindringt. Verschiedene Dichtmittel & -massen beheben Leckagen im Nu, ob in Bad, HLKK oder Produktionsanlagen. Im Ratgeber finden Sie alles zu Dichtmitteln.

    Dichtmittel für HLKK und Sanitäranlagen

    Was sind Dichtmittel und welche Typen gibt es?

    Dichtmittel sind eine eng mit den Klebern verwandte Kategorie von Ein- oder Zweikomponenten-Chemikalien. Sie zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie undurchlässig gegenüber Medien sind und somit eingesetzt werden können, um alle Formen von Leckagen, Undichtigkeiten oder auch Unregelmäßigkeiten in verwendeten Materialien zu beheben. Auch bei der Montage oder Wartung von Anlagen oder Leitungen können sie zum Einsatz kommen.

    Daneben gibt es auch Gussharze, zum Beispiel auf Epoxidharzbasis oder spezielle Schaum- oder Kissendichtmittel, die für die Arbeit bei speziellen Bedingungen notwendig sind. Harze können elektrische Leitungen bei der Erdverlegung nicht nur mechanisch und vor Korrosion schützen, sondern isolieren auch elektrisch. Feuerschutzkissen oder Schaum sind einfache Mittel, um in Hohlräumen für Feuerschutz zu sorgen.

    Woraus bestehen Dichtmassen?

    Dichtmasse von Loctite

    Allen speziellen Dichtmitteln ist gemein, dass sie durch eine Verbindung mit dem Untergrund (Metall, PVC oder andere Materialien) fest in der Klebestelle verankert sind. Beim Aushärten sorgen sie durch eine chemische Reaktion, wie zum Beispiel einer Polymerisation oder Polyaddition, für einen dichten Abschluss zwischen den beiden Flächen. Außerdem bilden sie in diesem Schritt eine dichte Schicht zwischen den verbundenen Flächen. Sie unterscheiden sich in den Abbauprodukten und auch in der grundsätzlichen Reaktion, die zum Aushärten führt. Einige benötigen Sauerstoff zum Aushärten, andere härten anaerob aus. Zum Teil sind die Abbauprodukte reizend wie Isocyanite oder sogar gesundheitsschädlich. Daher sollten Sie unbedingt die Herstellerangaben beachten und gegebenenfalls persönliche Schutzausrüstung tragen.

    Zweikomponenten-Kleber bestehen aus zwei einzelnen Substanzen, die erst kurz vor dem Abdichten zusammengeführt werden, da ihre Aushärtungsreaktion dann meistens bei Zimmertemperatur beginnt.

    Wichtige Eigenschaften von Dichtmitteln und Dichtmassen

    Wenn es um die Auswahl des richtigen Dichtmittels geht, dann gibt es eine Reihe von Kriterien zu beachten:

    • Temperaturbereich: Welchen Temperaturen muss die Dichtmasse standhalten? Oft beeinflussen sich Durchflusstemperatur und Druck auch gegenseitig. Neben Dichtmitteln aus Silikon, haben zum Beispiel auch Massen aus wasseraktiviertem Polyurethanharz eine gute Druck- und Temperaturbeständigkeit.
    • Härtegrad: Die Härte eines Klebers ist je nach mechanischer Beanspruchung ein wichtiges Kriterium. Ein fest aushärtendes Epoxidharz zum Beispiel ist druckfest, ist aber in sich nicht mehr flexibel.
    • Flexibilität: Oft kommt es darauf an, dass das Dichtmittel auch in Bewegung funktioniert. Eine zu starre Dichtmasse, die fest aushärtet, ist diesen Belastungen nicht gewachsen.
    • Scherkräfte/Haltbarkeit: Bei der Haltbarkeit zählt neben der Belastung auch die Unempfindlichkeit gegen Scherkräfte, die also nicht nur in einer Richtung wirken, sondern zwei Flächen gegeneinander verschränken oder verschieben.
    • Trinkwassereignung: essenziell bei der Abdichtung von Zuleitungen und Rohren oder Schraubverbindungen, die Trinkwasser führen.
    • Materialbindung: Wichtig ist, das richtige Produkt für die abzudichtenden Materialien zu wählen, damit es nicht die Träger angreift oder gut haftet.
    • Ausgangsprodukt: Einige Dichtmittel sind flüssig, wenn sie zum Beispiel in Rohre gepumpt/gegossen werden sollen, andere wiederum kommen als Dichtpaste, die fest verarbeitet wird und andere schäumen auf

    Berücksichtigen Sie bei der Wahl des passenden Dichtmittels alle o.a. Merkmale, um sicherzustellen, dass Lecks sicher und dauerhaft verschlossen werden.

    Rohre und Gewinde in Küche und Bad abdichten

    Bei Anschlüssen von Rohren mithilfe von Steckverbindungen oder Gewinden entstehen immer wieder Übergänge und Schwachstellen, die für die Installation zwar notwendig sind, die jedoch im Laufe der Zeit zu Undichtigkeiten führen können. Wenn sich in einem Gewinde zwei Rohre treffen, reichen schon leichte Unregelmäßigkeiten in den Fräsen aus, und der Übergang leckt. Die klassischen Mittel, Dichtbänder oder Rosshaar, sind in der Anwendung oft unpraktischer und bieten nicht die gleiche Langzeitwirkung. Beispiele für diese Rohre könnten sein:

    • Zuleitungen zu Heizkörpern
    • Kupferrohre für Frischwasserversorgung
    • Abwasserrohre mit Steckverbindungen oder Muffen
    • Stahlrohre

    Dichtigkeit wiederherzustellen ist umso schwieriger, wenn nicht Flüssigkeiten, sondern eventuell flüchtige Gase in den Leitungen transportiert werden. Um hier Abhilfe zu schaffen, sind spezielle Gewindekleber eine Möglichkeit. Oft handelt es sich um Einkomponenten-Kleber, die anaerob aushärten, also unter Abschluss von Sauerstoff. Sie werden beim Einbau oder der Wartung einer Verbindung innen im Gewinde aufgetragen und verbinden sich dann mit beiden metallischen Seiten. Damit dichten sie ein eventuelles Leck nicht nur ab, sondern verbessern auch die Stabilität. Zusätzlich schützen die ausgehärteten Kunststoffe das Metall vor den durchfließenden Substanzen und so auch vor Rost.

    Gewinde-Dichtmittel sind unerlässlich in der Automation

    Starke Vibrationen, z.B. in Produktionsanlagen, können dazu führen, dass Schrauben sich aus Gewinden drehen. Die verheerenden Folgen zeigt das nebenstehende Video. Produkte wie Loctite von Henkel verlängern die Lebensdauer von Maschinen erheblich. Weitere Informationen finden Sie auf der Loctite Brand-Page unserer Webseite.

    Was muss bei der Verarbeitung berücksichtigt werden?

    Die meisten Dichtmittel sind Produkte, die nicht ohne Vorkenntnisse benutzt werden sollten. Eine gute Vorbereitung vor der Anwendung ist in jedem Fall ein Muss. Da es sich um spezielle Kunststoffkleber handelt ist das Studium der sehr unterschiedlichen Verarbeitungshinweise Pflicht, bevor mit der Arbeit begonnen werden kann. Besondere Vorsicht ist geboten bei Arbeiten an Rohrleitungen, die Trinkwasser führen, unter Druck stehen oder auch starker Hitze ausgesetzt sind. Unter Umständen sind diese Arbeiten nur für ausgebildetes Fachpersonal erlaubt. Das gilt umso mehr bei der Abdichtung von Gasleitungen oder auch bei der Arbeit an Hausanschlüssen.

    Reste von Dichtmitteln oder ältere Chargen, die nicht mehr verwendet werden können, müssen in der Regel bei der Gefahrstoffsammelstelle entsorget werden.

    So korrigieren Sie kleinere Fehler

    Wenn doch mal etwas Dichtmasse an die falsche Stelle gelangt ist oder ein alter Kleberest entfernt werden muss, entfernen Sie den Spezialkleber mit einem Epoxid-Gussharz-Entferner.

    Einsatz von Dichtmitteln in Heizungs- und Klimaanlagen

    Ein Leck in Heizungsrohren kann aufwändige Reparaturen nach sich ziehen, vor allem wenn Rohre schlecht zugänglich oder wie bei einer Fußbodenheizung üblich in Estrich verlegt sind. Die verwendeten Dichtmittel reagieren aerob, also mit Sauerstoff. Das Prinzip beruht darauf, dass das Mittel beim Austreten mit der Raumluft reagiert und so das Leck schließen kann. Das funktioniert auch mit dem Sauerstoff, der noch im Estrich oder Beton enthalten ist.

    In einigen Fällen ist die Reparatur mithilfe eines Dichtmittels möglich, sollte aber ausschließlich von Fachpersonal, bzw. unter fachmännischem Rat durchgeführt werden, da es zu Schäden an der Anlage (zum Beispiel der Pumpe) kommen kann.

    Eine andere Situation stellt ein Kühlmittelverlust aus einer Klimaanlage dar. Auch für diesen Fall existieren Dichtmassen, die mit der Kühlflüssigkeit zusammen eingefüllt werden und dann prinzipiell bei Austritt in Haarrissen der Klimaanlagenleitung oder auch an O-Ringen abdichten. Auch hier sollte man nicht einfach selbst Hand anlegen. Klimaanlagen sind komplexe Systeme, bei denen durch das falsche Einfüllen oder Ablassen schnell Schäden auftreten können. Außerdem müssen Vorschriften beachtet werden: nur mit Klimasachkunde-Nachweises darf man mit Kühlmitteln arbeiten.

    Dichtmittel auf dem Bau

    Es liegt nahe, dass auch auf der Baustelle einige Anwendungsfälle für Abdichtungsmittel vorkommen. Auch wenn viel mit Silikon gearbeitet wird, so bleiben Sonderaufgaben, bei denen Polyurethanschaum oder Methacrylat-Dichtmittel eingesetzt werden. Neben den Rohren und Wasser-Anschlüssen sind das vor allem Fenster oder Fensterbauteile, Außenleitungen für die Elektrik für Gartentechnik oder Gartenbeleuchtung.

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