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      • Veröffentlicht am 30. Apr. 2024
      • Zuletzt bearbeitet am 30. Apr. 2024
    • 17 min

    Nachhaltige Verpackung

    Mit der wachsenden Flut an Verpackungsmüll stehen Unternehmen heute vor der dringenden Notwendigkeit, nachhaltigere Verpackungslösungen zu finden. In diesem Leitfaden soll auf die verschiedenen Materialien und deren Wiederverwendbarkeit und Recycling eingegangen werden. Außerdem bietet er einen Überblick über Zertifikate und ein Best Practice Beispiel mit dem Unternehmen tesa, welches das Thema Verpackungen in Verbindung mit Nachhaltigkeit bereits erfolgreich lebt.

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    Definition von Nachhaltigkeit

    „Nachhaltigkeit" ist ein Begriff, der in unterschiedlichen Kontexten verwendet und interpretiert wird. Im Kern bezieht er sich jedoch auf die Idee, dass die gegenwärtigen Bedürfnisse erfüllt werden, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden. Die moderne Nutzung des Begriffs stammt aus dem Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen von 1987 („Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung").

    Nachhaltigkeit wird häufig in 3 Hauptdimensionen untergliedert:

    Ökologische Nachhaltigkeit

    Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen. Dies beinhaltet den Schutz der Biodiversität, den sparsamen Umgang mit Ressourcen und das Streben nach einer geringeren Umweltbelastung.

    Soziale Nachhaltigkeit

    Beinhaltet Fairness, soziale Gerechtigkeit, Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und das Wohlbefinden aller Menschen. Hier geht es darum, soziale Systeme zu schaffen und zu erhalten, die die Bedürfnisse aller Menschen erfüllen und Gemeinschaften stärken.

    Ökonomische Nachhaltigkeit

    Steht für wirtschaftliches Wachstum und Stabilität, wobei der Fokus darauf liegt, Wohlstand für alle zu schaffen und gleichzeitig langfristige, wirtschaftliche Stabilität sicherzustellen.

    Definition von Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie

    Die Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie bezieht sich auf den Ansatz, Verpackungen in einer Art und Weise zu entwickeln, herzustellen, zu verwenden und zu entsorgen, die sowohl die Umweltbelastung minimiert als auch die wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen berücksichtigt.

    In diesem Zusammenhang können verschiedene Aspekte in Betracht gezogen werden:

    • Materialien: Verwendung von umweltfreundlichen, recyclebaren oder kompostierbaren Materialien. Dies könnte beinhalten, auf erneuerbare Rohstoffe zurückzugreifen oder den Einsatz von fossilen Ressourcen zu reduzieren.
    • Design: Entwicklung von Verpackungen, die leicht zu recyceln oder zu kompostieren sind, oder die mit weniger Material auskommen, ohne die Funktion zu beeinträchtigen.
    • Produktionsprozess: Implementierung von Techniken, die den Energieverbrauch und die Abfallproduktion reduzieren. Dies könnte durch Energieeffizienz, Wassereinsparung und Abfallvermeidung erreicht werden.
    • Transport: Minimierung des Transportaufwands durch effiziente Logistik und die Verringerung des Verpackungsgewichts.
    • Verlängerung der Produktlebensdauer: Verpackungen, die die Haltbarkeit eines Produktsverlängern können, können dazu beitragen, Abfälle zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.
    • Recycling und Entsorgung: Einbindung von Systemen, die es den Verbrauchern erleichtern, Verpackungen ordnungsgemäß zu entsorgen oder zu recyceln.
    • Bildung und Aufklärung: Sensibilisierung der Verbraucher für die richtige Entsorgung von Verpackungen und die Bedeutung nachhaltiger Verpackungsoptionen.
    • Soziale Verantwortung: Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen und -praktiken innerhalb der gesamten Lieferkette der Verpackungsindustrie.

    Die Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie geht über die reine Umweltverträglichkeit hinaus. Es geht darum, ein Gleichgewicht zwischen den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten zu finden, um die Auswirkungen auf unseren Planeten zu minimieren und gleichzeitig den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden.

    Materialien für nachhaltige Verpackungen

    Angesichts der drängenden globalen Umweltprobleme und der wachsenden Nachfrage der Verbraucher nach umweltfreundlicheren Produkten hat sich die Verpackungsbranche darauf konzentriert, innovative und nachhaltige Verpackungslösungen zu entwickeln.

    Traditionelle Materialien wie Papier und Karton haben ihre eigene grüne Evolution durchlaufen, während Kunststoffe – obwohl oft kritisiert – ebenfalls Fortschritte in Richtung Bioplastik und Recyclingfähigkeit gemacht haben.

    Ein weiterer Durchbruch liegt in der Erforschung und Nutzung alternativer Materialien. Von Pilz-Myzel-Verpackungen, die die Form des gewünschten Produkts natürlich annehmen, über Seetang-Verpackungen, die sich biologisch abbauen und sogar essbar sein können, bis hin zu traditionelleren Materialien wie Glas, Metall und Textilien.

    In den folgenden Abschnitten soll auf die verschiedenen nachhaltigen Verpackungsmaterialien eingegangen werden, inklusive derer Vor- und Nachteile.

    Papier & Karton

    Papier und Karton sind beides Materialien, die hauptsächlich aus Zellstoff hergestellt werden. Dieser Zellstoff wird größtenteils aus Holzfasern gewonnen, wobei der Prozess von mechanischen und chemischen Verfahren begleitet wird, um die Fasern zu trennen und zu verarbeiten. Papier ist dünner und wird hauptsächlich für leichtere Verpackungen oder als Futter für andere Verpackungsmaterialien verwendet. Karton hingegen, der aus mehreren Schichten oder aus dickerem Papier hergestellt wird, bietet eine größere Stabilität und wird oft für stabilere Verpackungen wie Schachteln oder Behälter eingesetzt.

    Vorteile von Papier und Karton

    • Erneuerbare Ressource: Da sie hauptsächlich aus Holz hergestellt werden, handelt es sich bei Papier und Karton um erneuerbare Ressourcen, vorausgesetzt, die Forstwirtschaft wird nachhaltig betrieben.
    • Biologisch abbaubar: Papier und Karton sind biologisch abbaubar und hinterlassen keine langfristigen Umweltauswirkungen, wenn sie entsorgt werden.
    • Recyclingfähig: Beide Materialien können leicht recycelt werden, was den Bedarf an Neuproduktion verringert und gleichzeitig die Umweltbelastung minimiert.
    • Leichtgewicht: Ihre relative Leichtigkeit kann zu reduzierten Transportemissionen führen, da weniger Energie für den Transport benötigt wird.

    Nachteile von Papier und Karton

    • Entwaldung: Trotz nachhaltiger Forstwirtschaftspraktiken kann die hohe Nachfrage nach Papier und Karton in einigen Regionen zu Entwaldung und damit verbundenen Umweltauswirkungen führen.
    • Wasserverbrauch: Die Papierproduktion erfordert große Mengen Wasser, was in Gebieten mit Wasserknappheit problematisch sein kann.
    • Chemische Prozesse: Die Verwendung von Chemikalien bei der Papierherstellung kann zu Umweltverschmutzung und gesundheitlichen Bedenken führen, wenn sie nicht ordnungsgemäß gehandhabt und entsorgt werden.
    • Kurze Lebensdauer: In vielen Anwendungen hat Karton eine kürzere Lebensdauer als alternative Verpackungsmaterialien wie Kunststoff, was zu einem höheren Verbrauch führen kann.

    Die Verwendung von Papier und Karton in der Verpackungsindustrie bietet sowohl ökologische Vorteile als auch Herausforderungen. Es ist wichtig, bei der Auswahl dieser Materialien sowohl die Herkunft des Rohmaterials als auch den Herstellungsprozess zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass sie wirklich nachhaltig sind.

    Best Practice: tesa Paketbänder

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    tesa ist ein internationaler Hersteller innovativer Klebebänder und selbstklebender Produktlösungen, beschäftigt weltweit rund 5.000 Mitarbeitende und verfügt über 13 Produktionsstätten. Seit jeher gehört es zur Unternehmenskultur von tesa, soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen. Mit fünf strategischen Handlungsfeldern wurde Nachhaltigkeit bei tesa noch stärker in den Fokus gesetzt. Die bis 2030 formulierten ambitionierten Ziele umfassen die gesamte Wertschöpfungskette: Verringerung der Emissionen, verantwortungsvolle Beschaffung, Verwendung von recycelten und bio-basierten Materialien, Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung sowie aktive Unterstützung der Kunden bei ihren Nachhaltigkeitszielen. In den kommenden Jahren investiert tesa Millionen in Forschungsprojekte, Knowhow, nachhaltige Materialien und Produktionsanlagen.

    Entdecken Sie hier unsere tesa Markenwelt

    Auszug der ambitionierten Nachhaltigkeitsziele:

    • Bis 2030 soll für tesas Lieferketten hinsichtlich der Nachhaltigkeit volle Transparenz bestehen. Mindestens 80% der tesa Ausgaben gehen an Lieferanten, die tesas Nachhaltigkeitsstandards teilen.
    • Klimaneutrale Produktion (Scope 1 und 2) gegenüber Basisjahr 2018.
    • Indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette um 20% gegenüber Basisjahr 2018 reduzieren (Scope 3).
    • 70% der Materialien für Produkte und Verpackungen von tesa sollen aus recycelten oder biobasierten Materialien bestehen.
    • Der Einsatz von nicht-recyceltem fossilem Plastik soll um die Hälfte reduziert werden. Bei den Verpackungen von tesa soll dies bereits bis 2025 erreicht sein.
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    Nachhaltigere tesa Paketbänder aus Papier

    tesa bietet verschiedene Verpackungsklebebänder mit Papierträger an. Darunter tesa® 4713, tesa® 60408 und tesa® 4313 PV10 & PV12.

    Dabei stammt das Holz für das Träger-Papier aus verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung und anderen kontrollierten Quellen, nach international anerkanntem Zertifizierungsstandard. Das Paketklebeband tesa® 60408 zum Beispiel ist recyclingfreundlich nach INGEDE Methode 12 (78/100). Es hat einen Gesamtgehalt an biobasiertem Kohlenstoff von 92% (zertifiziert durch DIN CERTCO) und wird im lösungsmittelfreien Produktionsprozess hergestellt.

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    Nachhaltigere Folienverpackungsklebebänder von tesa

    Auch bei den Verpackungsklebebändern mit Folienträger wird bei tesa auf nachhaltigere Materialien geachtet. tesa® 60400 wird dabei in einem lösungsmittelfreien Produktionsprozess hergestellt, ist durch DIN CERTCO und TÜV Austria offiziell zertifiziert und es verfügt über einen Gesamtgehalt an biobasiertem Kohlenstoff von 98%.

    Das Trägermaterial von tesa® 60412 besteht zu 70 % aus PCR (Post-Consumer Recycled) PET und ist recyclingfreundlich nach INGEDE Methode 12 (100/100).

    Im Video: Nachhaltige Paketbänder von tesa

    Im Video: Nachhaltige Paketbänder von tesa

    Kunststoffe

    Plastik ist ein vielseitiges und häufig verwendetes Material in der Verpackungsindustrie, welches hauptsächlich aus Erdöl hergestellt wird. Herkömmliche Kunststoffe sind unter anderem Polyethylen, Polypropylen und PET. In den letzten Jahren hat Bioplastik, das aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke, Zuckerrohr oder Milchsäure hergestellt wird, an Bedeutung gewonnen. Während herkömmliche Kunststoffe auf fossilen Brennstoffen basieren, bieten Biokunststoffe eine mögliche Alternative, die erneuerbar und in einigen Fällen kompostierbar sind.

    Vorteile von herkömmlichem Plastik

    • Langlebigkeit und Stabilität: Plastik bietet eine robuste und langlebige Verpackungslösung, die den Inhalt vor äußeren Einflüssen schützt.
    • Leichtgewicht: Reduzierte Transportkosten und -emissionen aufgrund des geringen Gewichts von Kunststoffverpackungen.
    • Vielseitigkeit: Verschiedene Kunststoffe können so modifiziert werden, dass sie den spezifischen Anforderungen verschiedener Produkte gerecht werden.
    • Barriere-Eigenschaften: Plastik kann Inhalte vor Feuchtigkeit, Sauerstoff und anderen Umgebungsfaktoren schützen, wodurch die Haltbarkeit des Inhalts verlängert wird.

    Nachteile von herkömmlichem Plastik

    • Umweltverschmutzung: Kunststoffabfälle sind ein großes Umweltproblem, da sie sich nur sehr langsam abbauen und oft in Ökosystemen landen, was sowohl für Tiere als auch für Menschen schädlich sein kann.
    • Ressourcenintensive Herstellung: Die Produktion von herkömmlichen Kunststoffen verbraucht fossile Brennstoffe und setzt Treibhausgase frei.
    • Gesundheitsbedenken: Einige Kunststoffe können schädliche Chemikalien enthalten oder freisetzen, die ein gesundheitliches Risiko darstellen können.

    Nachteile von Bioplastik

    • Nicht immer biologisch abbaubar: Nicht alle Biokunststoffe sind kompostierbar oder biologisch abbaubar, was zu ähnlichen Problemen wie bei herkömmlichen Kunststoffen führen kann.
    • Landnutzung: Die Herstellung von Bioplastik kann zu einer erhöhten Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen führen, was wiederum den Lebensmittelpreis beeinflussen und die Entwaldung fördern kann.

    Vorteile von Bioplastik

    • Reduzierter CO²-Fußabdruck: Die Produktion von Bioplastik kann, je nach Art und Herstellungsprozess, weniger CO²-Emissionen verursachen als herkömmliche Kunststoffe.
    • Kompostierbarkeit: Einige Biokunststoffe können unter bestimmten Bedingungen biologisch abgebaut werden.

    Auch wenn herkömmliche Kunststoffe hauptsächlich aus Erdöl hergestellt werden, können diese zum Beispiel durch das geringe Gewicht und Barriere-Eigenschaften auch heute noch sinnvolle Materialien für Verpackungen sein. Biokunststoffe können zudem eine umweltfreundlichere Verpackung darstellen, weil sie kompostierbar sind und die Umweltverschmutzung hierdurch reduziert werden kann.

    Glas

    Glas ist ein traditionelles Verpackungsmaterial, das hauptsächlich aus Sand, Soda und Kalk hergestellt wird. Es wird oft für Lebensmittel und Getränke verwendet, da es eine ausgezeichnete Barriere gegen Kontaminationen bietet und keine Chemikalien an das Produkt abgibt.

    Vorteile von Glas

    • Nicht durchlässig und chemisch stabil: Bewahrt den Geschmack und die Frische des Inhalts.
    • Recycelbar: Glas kann ohne Qualitätsverlust recycelt werden.
    • Langfristige Verwendung: Wiederverwendbar und langlebig.

    Nachteile von Glas

    • Gewicht: Schwerer als andere Materialien, was zu höheren Transportkosten führt.
    • Zerbrechlichkeit: Kann leicht brechen, was zu Produktverlusten führt.

    Metall (z. B. Aluminium und Stahl)

    Metallverpackungen, insbesondere Dosen und Behälter aus Aluminium oder Stahl, sind in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie weit verbreitet.

    Vorteile von Metall

    • Lange Haltbarkeit: Bietet eine hervorragende Barriere gegen Licht, Sauerstoff und Feuchtigkeit.
    • Recycelbar: Metall kann mehrfach recycelt werden, ohne dass seine Qualität leidet.

    Nachteile von Metall

    • Energieintensive Produktion: Die Herstellung von Metallverpackungen erfordert viel Energie.
    • Ressourcenabbau: Der Abbau von Metallerzen kann erhebliche Umweltauswirkungen haben.

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    Textilien (z. B. Jute, Baumwolle, Hanf)

    Textilbasierte Verpackungen werden oft für trockene Produkte, Geschenkverpackungen oder wiederverwendbare Einkaufstaschen verwendet.

    Vorteile von Textilien:

    • Wiederverwendbarkeit: Kann oft benutzt werden und dient somit als Alternative zu Einwegverpackungen.
    • Biologisch abbaubar: Viele natürliche Textilien sind kompostierbar.

    Nachteile von Textilien:

    • Nicht immer dicht: Nicht geeignet für flüssige oder leicht verderbliche Produkte.
    • Landintensiv: Die Produktion kann erhebliche Flächen benötigen, insbesondere bei Baumwolle.

    Pilz-Myzel-Verpackungen

    Die Verpackung aus Pilz-Myzel wird aus dem vegetativen Wachstumsteil von Pilzen, dem sogenannten Myzel, hergestellt. Dieses Myzel wächst in einem Substrat aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten, wie z. B. Maisstengeln oder Sägemehl. Innerhalb weniger Tage formt das Myzel ein festes und dennoch leichtes Netzwerk, das die Form des gewünschten Verpackungsprodukts annimmt. Nach Abschluss des Wachstumsprozesses wird die Verpackung getrocknet, um das Wachstum zu stoppen und ein festes Produkt zu erhalten.

    Vorteile von Pilz-Myzel:

    • Nachhaltigkeit: Die Rohstoffe sind natürlich und erneuerbar.
    • Wenig Energie: Im Vergleich zu herkömmlichen Verpackungen wird weniger Energie bei der Herstellung benötigt.
    • Anpassungsfähigkeit: Das Myzel kann in verschiedene Formen und Größen wachsen, je nach Bedarf.

    Nachteile von Pilz-Myzel:

    • Begrenzte Haltbarkeit: Kann Feuchtigkeit aufnehmen und ist nicht so lange haltbar wie einige andere Verpackungsarten.
    • Begrenzte Anwendungen: Wegen seiner biologischen Natur und Textur eignet sich das Myzel nicht für alle Produkttypen.

    Seetang-Verpackung

    Seetang, insbesondere bestehend aus Algen wie Braun- und Rotalgen, hat sich als eine vielversprechende Ressource für biologisch abbaubare Verpackungen erwiesen. Durch verschiedene Verarbeitungsprozesse können Algen in dünne, klare, flexible Filme transformiert werden, die ähnliche Eigenschaften wie herkömmliche Plastikverpackungen aufweisen. Eine der bekanntesten Anwendungen sind essbare Wasserkapseln, die als Alternative zu Plastikwasserflaschen dienen.

    Vorteile von Seetang:

    • Biologisch abbaubar: Zerfällt auf natürliche Weise ohne schädliche Rückstände.
    • Erneuerbare Ressource: Algen wachsen schnell und können lokal geerntet werden.
    • Vielseitig: Je nach Verarbeitung können Algenverpackungen fest, flexibel oder sogar essbar sein.

    Nachteile von Seetang:

    • Strukturelle Beschränkungen: Möglicherweise nicht so robust oder langlebig wie herkömmliche Kunststoffe.
    • Geschmack und Geruch: Einige Seetang-Verpackungen können einen leicht salzigen Geschmack oder Meeresgeruch haben, was für manche Anwendungen nicht ideal ist.

    Wiederverwendbare Verpackungen

    In der heutigen Zeit des wachsenden Umweltbewusstseins aber auch des Konsums gewinnen wiederverwendbare Verpackungen immer mehr an Bedeutung. Die folgenden Verpackungen eignen sich besonders für die mehrfache Verwendung.

    Glas

    Glas ist ein klassisches Beispiel für ein wiederverwendbares Material. Es kann ohne Qualitätsverlust beliebig oft eingeschmolzen und neu geformt werden. Im Vergleich zu Einwegplastikflaschen reduziert die Nutzung von Glasflaschen den CO2-Ausstoß und den Verbrauch von fossilen Rohstoffen.

    Edelstahl

    Dieses Material ist korrosionsbeständig, langlebig und hält hohen Temperaturen stand. Edelstahlbehälter sind ideal für den Transport von Flüssigkeiten und können bei korrekter Pflege jahrelang verwendet werden. Sie sind zu 100% recyclebar, wodurch der Bedarf an neuem Rohmaterial reduziert wird.

    Stofftaschen & Beutel

    Ob aus Baumwolle, Jute oder anderen Materialien – wiederverwendbare Stoffverpackungen sind eine großartige Alternative zu Plastiktüten. Sie sind robust, oft biologisch abbaubar und bei regelmäßiger Pflege können sie über Jahre hinweg genutzt werden.

    Kunststoffbehälter

    Es gibt heute viele innovative Formen von wiederverwendbaren Kunststoffverpackungen, die langlebiger und robuster als ihre Einweg-Pendants sind. Bei der Herstellung solcher Behälter wird oft Recycling-Kunststoff verwendet, wodurch der Verbrauch von Erdöl als Rohstoff minimiert wird.

    Holz

    Holzkisten und -paletten sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch umweltfreundlich. Bei nachhaltiger Forstwirtschaft wird für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt, wodurch ein CO2-neutraler Kreislauf entsteht.

    Die Nutzung von wiederverwendbaren Verpackungen kann erhebliche positive Auswirkungen auf das Ökosystem haben. Durch die Reduzierung des Verbrauchs von Einwegmaterialien werden Ressourcen gespart, der Abfall minimiert und die CO2-Emissionen verringert. Unternehmen, die sich für solche Verpackungslösungen entscheiden, leisten nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern positionieren sich auch als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit.

    Kompostierung und Recycling von Verpackungen

    Verpackungsrecycling ist mehr als nur ein Trend, es ist eine Notwendigkeit in einer Zeit, in der der Umweltschutz zunehmend an Bedeutung gewinnt. Unternehmen können durch die gezielte Wahl von recycelbaren Verpackungsmaterialien eine Vorreiterrolle in der ökologischen Nachhaltigkeit übernehmen und damit signifikante positive Veränderungen anstoßen.

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    Materialien wie Papier und Karton sind in der Recycling-Industrie etabliert. Laut Studien benötigt recyceltes Papier bis zu 70 % weniger Energie und 50 % weniger Wasser im Vergleich zur Neuproduktion. Dies bedeutet nicht nur Ressourceneinsparungen, sondern führt auch zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Kunststoffe können bei richtigem Recycling erfolgreich in neue Produkte umgewandelt werden. Dadurch wird der Bedarf an neuem Kunststoff gesenkt, was zu einer Reduktion von bis zu 60 % an fossilen Ressourcen führt.

    Glas und Metalle bieten ebenfalls bemerkenswerte Vorteile. So kann beispielsweise durch das Recycling von nur einer Aluminium-Getränkedose genug Energie gespart werden, um ein Smartphone für 24 Stunden zu betreiben. Glas ist sogar zu nahezu 100 % recycelbar.

    Neben dem reinen Recycling gibt es auch andere nachhaltige Verpackungsoptionen. Kompostierbare Verpackungen werden aus Materialien hergestellt, die unter bestimmten Bedingungen biologisch abgebaut werden können. Sie eignen sich besonders gut für Lebensmittelabfälle und andere organische Materialien. Im Gegensatz dazu stehen biologisch abbaubare Verpackungen, die sich in der natürlichen Umgebung zersetzen, allerdings kann dieser Vorgang je nach Material und Umweltbedingungen variieren. Während beide Optionen vorteilhaft erscheinen, ist es wichtig, sie korrekt zu entsorgen, um sicherzustellen, dass sie die Umwelt nicht negativ beeinflussen.

    Durch die Kombination von Recycling, Reduzierung und bewusstem Design können Unternehmen nicht nur ihre ökologischen Auswirkungen minimieren, sondern auch signifikante Kosteneinsparungen realisieren und eine nachhaltige Markenwahrnehmung fördern.

    Zertifizierung von ökologischen Verpackungen

    Es gibt zahlreiche Zertifizierungen und Standards für Verpackungen weltweit, die verschiedene Aspekte abdecken – von Recyclingfähigkeit über Materialherkunft bis hin zu Produktionsprozessen. Einige bekannte Zertifizierungen und Standards, besonders solche, die ökologische Maßnahmen hervorheben, sind:

    • FSC (Forest Stewardship Council): Dieses Siegel gewährleistet, dass die verwendeten Materialien aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen.
    • PEFC (Program for the Endorsement of Forest Certification): Ähnlich wie FSC, ist dies ein Zertifikat, das sicherstellt, dass Holz und Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen.
    • Cradle to Cradle Certified: Dies ist ein umfassender Produktstandard, der sich auf nachhaltige Produktionsprozesse konzentriert. Produkte und Verpackungen, die nach diesem Standard zertifiziert sind, werden in Hinblick auf Materialgesundheit, Materialrückführung, erneuerbare Energie, Wasserverwaltung und soziale Fairness bewertet.
    • EU Ecolabel: Dieses europäische Umweltzeichen wird an Produkte und Dienstleistungen (einschließlich Verpackungen) vergeben, die während ihres gesamten Lebenszyklus geringere Umweltauswirkungen haben.
    • DIN EN 13432: Dieser europäische Standard definiert die Anforderungen für Verpackungen, die als kompostierbar und biologisch abbaubar gelten.
    • Resy: In Deutschland zeigt das Resy-Symbol, dass eine Verpackung aus Papier, Karton oder Pappe vollständig recycelbar ist.
    • Grüner Punkt (Duales System Deutschland): Das bekannte Zeichen kennzeichnet Verpackungen, für deren Entsorgung und Recycling der Hersteller eine Gebühr an das Duale System Deutschland entrichtet hat. Es ist jedoch kein direktes Qualitäts- oder Umweltzeichen.
    • Bio-Kunststoff-Zertifizierungen: Es gibt verschiedene Labels und Standards für biobasierte, biologisch abbaubare oder kompostierbare Kunststoffe, wie z. B. das „OK compost"-Siegel oder das „Seedling"-Logo.
    • REACH: Während dies eigentlich eine EU-Chemikalienverordnung ist, hat sie auch Auswirkungen auf Verpackungen, indem sie sicherstellt, dass diese keine gefährlichen Chemikalien enthalten.

    Für Unternehmen und Verbraucher ist es wichtig, die Bedeutung und Kriterien jedes Standards oder Zertifikats genau zu verstehen. Einige Zertifikate können über die tatsächliche Umweltfreundlichkeit eines Produkts oder einer Verpackung hinwegtäuschen (ein Phänomen, das oft als „Greenwashing" bezeichnet wird). Es ist daher ratsam, sich umfassend zu informieren, statt eine Entscheidung rein auf der Grundlage dieser Zertifizierungen zu treffen.

    Wir stellen vor: Better World-Produkte bei RS

    Unsere neue Produktreihe Better World konzentriert sich auf nachhaltige Produkte, die durch verschiedene Zertifizierungen und Öko-Labels bestätigt werden. Diese Initiative ermöglicht es Kunden, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen, die ihren ökologischen Fußabdruck verringern.

    Marktforschungen zeigen, dass viele B2B-Einkäufer Schwierigkeiten haben, nachhaltige Produkte zu erkennen und Lieferanten zu finden, die Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Produkte im Better World-Sortiment sind jedoch leicht erkennbar, da sie ein spezielles Label tragen und weitere Informationen über ihre Nachhaltigkeitsmerkmale bieten.

    Mit einer riesigen Produktpalette und zahlreichen Lieferanten möchte RS die Entwicklung von nachhaltigeren Produkten weltweit fördern.

    Fazit zu nachhaltigen Verpackungen

    Die Verpackungsindustrie steht vor der großen Herausforderung, die wachsenden Ansprüche an Nachhaltigkeit zu erfüllen und die Umwelt zu schützen. Es ist nicht mehr ausreichend, bloß funktionale Verpackungen herzustellen; vielmehr müssen diese auch ökologisch verträglich und zukunftsfähig sein. Eine klare Definition von Nachhaltigkeit, speziell im Kontext der Verpackungsindustrie, legt das Fundament für die Bewertung und Wahl geeigneter Verpackungsmaterialien.

    Traditionelle Materialien haben dabei sowohl ihre Vorzüge als auch Nachteile, weshalb die Erkundung neuartiger Alternativen, wie Seetang und Pilz-Myzel-Verpackungen, von entscheidender Bedeutung ist. Diese innovativen Lösungen zeigen, dass Nachhaltigkeit und Funktionalität Hand in Hand gehen können.

    Allerdings dürfen auch die Themen Recycling und Wiederverwendbarkeit nicht außer Acht gelassen werden, da diese beiden Aspekte maßgeblich zur Lebenszyklusbilanz einer Verpackung beitragen.

    Ökologische Zertifizierungen bieten darüber hinaus die Möglichkeit, Verbrauchern und Geschäftspartnern die nachhaltigen Bemühungen transparent zu machen.

    Das Best Practice Beispiel von tesa verdeutlicht, dass proaktive und nachhaltige Ansätze in der Verpackungsindustrie nicht nur machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind. Unternehmen sind daher aufgefordert, ihre Verpackungsstrategien regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um den heutigen ökologischen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden.

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