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    Alles über Spannungsprüfer und Phasenprüfer
     
      • Veröffentlicht am 2. März 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 29. Aug. 2023
    • 8 min

    Alles über Spannungsprüfer und Phasenprüfer

    Mit Spannungsprüfern, auch Duspol genannt, gehen Sie auf Nummer sicher bei Elektroarbeiten. Sie prüfen Kabel und Steckdosen so auf lebensgefährliche Spannung. Was Spannungs- und Phasenprüfer leisten & wie Sie sie einsetzen erfahren Sie in unserem Ratgeber.

    Spannungsprüfer und Phasenprüfer

    Was ist ein Spannungsprüfer oder Duspol?

    Spannungsprüfer sind kleine Messgeräte, die direkt anzeigen, ob ein Stromkreis unter Spannung steht. Korrekt angewendet schützen solche Stromprüfer vor schweren Verletzungen und sorgen so bei Heimwerkern und Elektroprofis für einen sicheren Umgang mit Elektrizität.

    Man unterscheidet zwischen einpoligen und zweipoligen Spannungsprüfern.

    Einpolige Geräte, sogenannte Phasenprüfer, sind eher als einfaches Prüfwerkzeug in Privathaushalten im Einsatz. Professionelle Handwerker greifen auf die sichereren und leistungsfähigeren zweipoligen Spannungsprüfer zurück. Diese gibt es auch als digitale und kontaktlose Ausführungen.

    Spannungsprüfer messen Spannungen im Standardspannungs- und Niederspannungsbereich bis 1.400 Volt. Für den Umgang mit Hochspannung kommen spezielle Prüfgeräte zum Einsatz.

    Beliebte Hersteller

    Oft werden zweipolige Spannungsprüfer (von bis zu 1000 Volt) in Fachkreisen einfach nur Duspol genannt. Diese Bezeichnung ist ein Markenzeichen der Firma Benning: DUSPOL®- Spannungsprüfer. Andere Hersteller haben die Bezeichnung auch übernommen; natürlich gibt es noch weitere Hersteller qualitativ hochwertiger Spannungsprüfer.

    Von einpolig bis berührungslos – Stromprüfwerkzeuge im Überblick

    Phasenprüfer

    Einphasige Spannungsprüfer sind auch unter der Bezeichnung „Lügenstift“ bekannt. Sie messen elektrische Spannungen in den Bereichen bis zu 250 Volt. Es handelt sich dabei um Schraubendreher mit einer praktischen Zusatzfunktion: Eine Glimmlampe oder ein LED-Lämpchen zeigt an, ob ein Kabel unter Spannung steht oder nicht.

    Wie verwendet man einen Phasenprüfer/Lügenstift?

    Dafür legt man die metallische Spitze des Schraubendrehers an die zu prüfende Leitung. Durch das Berühren eines metallischen Kontaktes im Griff schließt sich der Stromkreis über den menschlichen Körper zur Erde. Dank eines Widerstands fließt dabei nur ein sehr kleiner Strom, der das Lämpchen zum Glühen bringt.

    Mit ihrer analogen Anzeige sind sie jedoch mehr Prüfwerkzeug, als zuverlässiges Messinstrument. Was im Haushalt für die Installation einer Lampe ausreicht, ist bei professionellen Anwendungen nicht zu empfehlen. Hier sind oft exakte und zuverlässige Messdaten gefragt. Eine weitere Schwachstelle der einfachen Phasenprüfer ist die Erdung über den Anwender an sich: Trägt er Schuhe mit Gummisohlen oder ist der Fußboden isoliert, kann der für die LED-Anzeige benötigte Strom nicht fließen und die Anzeige leuchtet nicht oder nur sehr schwach – obwohl gefährliche Spannung am Kabel anliegt. Tageslicht kann das Ablesen zusätzlich erschweren. Hier liegt auch die Ursache für die umgangssprachliche Bezeichnung „Lügenstift“, da man sich so auf die Anzeige des Phasenprüfers nicht zu 100 Prozent verlassen kann.

    Schraubendreher Phasenprüfer

    Vor- und Nachteile:

    • Praktische Kombination von Schraubendreher und Spannungsprüfer
    • Isolierter Hals schützt vor Kontakt mit der leitenden Metallklinge
    • Verschiedene Größen für Klinge und Griff
    • Unterschiedliche Messbereiche, i. d. R. 6-24 V und 100-240 V
    • Kostengünstig
    • Unsichere Messdaten

    Zweipoliger Spannungsprüfer

    Ein zweiphasiger Spannungsprüfer (oder Duspol) verfügt über zwei Pole, die man gleichzeitig an verschiedene Kabel anlegt. So kann man mit nur einer Aktion stromführende Leitung und Nullleiter schneller, sicherer und eindeutiger identifizieren als mit einem einpoligen Phasenprüfer. Dies ist der Hauptgrund, warum zweipolige Spannungsprüfer bevorzugt eingesetzt werden. Zusatzfunktionen wie Phasenprüfung, Messung der Spannungshöhe, Prüfung auf Gleich- und Wechselspannung sind je nach Typ verfügbar. Die Geräte sind für Spannungen bis zu 1.000 Volt ausgelegt. Durch diesen größeren Messbereich sind sie für den Einsatz bei verschiedenen Spannungen geeignet und geben auch kleine Voltwerte verlässlich an. Zweiphasige Spannungsprüfer bestehen aus zwei isolierten Griffen mit jeweils einer Messspitze, die über ein Kabel verbunden sind. In einen der beiden Griffe ist die Anzeigeeinheit, eine Glimmlampe, LED, Zeiger oder Display, integriert.

    zweipoliger Spannungsprüfer

    Vor- und Nachteile:

    • Exakte und zuverlässige Messergebnisse
    • Messungen für Spannungsbereiche bis 1.000 Volt
    • FI-Schalter-Test möglich
    • Schwerer, unhandlicher und teurer als einfache Phasenprüfer

    Digitale Spannungsprüfer

    Moderne zweipolige Geräte sind oftmals als digitale Spannungsprüfer konzipiert. Sie können Spannungsbereiche bis zu 1.400 Volt abdecken. Die Auswertung der Daten erfolgt über einen Mikrocontroller, ein Display zeigt die Messdaten im Detail an. Das erlaubt nicht nur zahlreiche Zusatzfunktionen, sondern erleichtert auch ein exakteres Ablesen. Je nach Ausführung bietet solch ein digitaler Duspol beispielsweise eine Durchgangsprüfung, Widerstandsmessung, Drehfeldmessung und Polaritätsprüfung. Diese Geräte funktionieren mit einer Batterie.

    Digitaler Spannungsprüfer

    Vor- und Nachteile:

    • Digitales Display für leichtes und exaktes Ablesen
    • Nützliche Zusatzfunktionen
    • Messungen für Spannungsbereiche bis 1.400 Volt möglich
    • Funktioniert nur mit Batterie

    Berührungslose Spannungsprüfer

    Kontaktlose Spannungsprüfer messen Spannungen, ohne das Kabel oder die Steckdose zu berühren. Dabei arbeiten Sie nach dem Prinzip der kapazitiven Koppelung, das die elektromagnetischen Felder einer Wechselstromquelle erkennt. Sichere Prüfungen sind so garantiert und auch Kabelbrüche lassen sich leichter entdecken. Äußerlich ähneln sie einem dicken Filzstift, weswegen sie umgangssprachlich auch als Prüfstifte bekannt sind. Sie verfügen nur über eine einzige Sonde, deren Spitze so geformt ist, dass sie in eine Steckdose gedrückt werden kann.

    Kontaktloser Spannungsprüfer

    Vor- und Nachteile:

    • Ermöglicht sicheres Arbeiten ohne Kontakt zum stromführenden Kabel
    • Erkennen von Verlauf und Fehlerstellen verdeckt verlegter Kabel (z. B. Kabelbruch)
    • Kompaktes Design, praktisch für unterwegs
    • Eignet sich nur zur Messung von Wechselstrom

    Tipps zum sicheren Umgang

    Damit man Elektroarbeiten sicher und ruhig durchführen kann, muss man wissen, wie man Spannungsprüfer richtig anwendet. Denn Fehler können böse Folgen nach sich ziehen. Schließlich dient der Spannungsprüfer auch der Sicherheit. Funktioniert er nicht einwandfrei, ist diese gefährdet.

    Wie benutzt man einen Spannungsprüfer?

    Wichtig: Prüfen Sie vor jedem Einsatz, ob das Gerät einwandfrei funktioniert. Es ist sehr gefährlich, wenn es aufgrund eines Defektes keine Spannung anzeigt, obwohl Strom fließt. Dazu schalten Sie das Gerät ein und berühren die Spitzen der beiden Sonden. Leuchtet das LED-Lämpchen am Gehäuse, funktioniert der Stromprüfer einwandfrei. Testen Sie dann an einem Stromkreis, von dem Sie die Spannung kennen, oder einem Funktionstester ob die Anzeige klappt. Stellen Sie das Gerät auf Gleichstrom (DC) oder Wechselstrom (AC) ein, danach legen Sie den Messbereich in Volt fest. Elektroverkabelungen im Haus funktionieren mit Wechselstrom bei 120 bis 220 Volt. Industrieanschlüsse und Autoelektronik arbeiten mit höheren Spannungen. Jetzt können Sie die beiden Messspitzen an die gewünschten Kabel oder direkt an die Steckdosenkontakte anlegen. Zur Kontrolle tauscht man die beiden Griffe und prüft ein zweites Mal.

    Herzschrittmacher und Spannungsprüfer

    Wer einen Herzschrittmacher oder integrierten Defibrillator trägt, darf einpolige Spannungsprüfer nicht benutzen. Da der Stromkreis über den Körper geschlossen wird, könnte das sensible Implantat die geerdete Wechselspannung als Kammerflimmern interpretieren und so einen lebensgefährlichen Schock auslösen. Um ganz sicher zu sein, fragen Sie am besten beim Hersteller Ihres Herzschrittmachers oder Ihrem Kardiologen nach.

    Worauf Sie beim Kauf von Spannungsprüfern unbedingt achten sollten

    Um sichere Elektroarbeiten zu gewährleisten, ist es ausschlaggebend, dass Spannungsprüfer zuverlässig und genau arbeiten. Sie müssen auch kleine Voltwerte sorgfältig messen. Eine digitale Anzeige ist hilfreich beim exakten Ablesen der Messdaten. Sie sollten deswegen beim Kauf nicht nur auf den Preis achten. Tipp: Besonders praktisch sind Spannungsprüfer-Kits. Sie enthalten Zubehör wie Batterien und Tester, sodass Sie für alle Fälle gerüstet sind.

    Hier die wichtigsten Kriterien im Überblick:

    Messbereich: Geräte mit einem breiten Messbereich sind für vielfältige Einsätze geeignet. Mit einem Spannungsprüfer, der beispielsweise zwischen 6 und 600 Volt abdeckt, können Sie sowohl Messungen an der Autoelektrik als auch an den Stromkreisen im Haus mit Standardspannung vornehmen. Berührungslose Spannungsprüfer decken sogar bis zu 1.000 Volt ab, allerdings nur im Wechselstrombereich.

    Gewicht und Größe: Spannungsprüfer können bis zu 300 Gramm wiegen. Wenn Sie länger damit arbeiten, ist das durchaus ein Gewicht. Deswegen sollte das gewählte Gerät für ein angenehmes und unkompliziertes Arbeiten gut in der Hand liegen.

    Zulassung: Spannungsprüfer für Elektroinstallationen müssen in Deutschland genormt sein, damit ihre sichere Funktion gewährleistet ist. Sie sind in Messkategorien CAT I-IV (s.u.) eingeteilt. Es gelten die Prüfvorschriften der DIN VDE 0680-6 für einpolige sowie DIN 0682-401 und DIN IEC 61010-1 für zweipolige Spannungsprüfer bzw. Duspole.

    Bedeutung der Messkategorien

    CAT I – Messungen an Stromkreisen, die nicht direkt am Netz angeschlossen sind, z. B. Batteriebetrieb, Betrieb mit Schutzkleinspannung etc.

    CAT II – Messung an Stromkreisen, die direkt über Stecker mit dem Niederspannungsnetz verbunden sind, z.B. Haushaltsgeräte, Bürogeräte etc.

    CAT III – Messungen in der Gebäudeinstallation, z. B. Verteileranschluss, stationäre Verbraucher, eingebaute Geräte fest am Verteiler etc.

    CAT IV – Messungen an der Quelle der Niederspannungsinstallation, z.B. Hauptanschluss, Zähler, Hausanschlusskasten etc.

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