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      • Veröffentlicht am 22. Feb. 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 27. Aug. 2024
    • 18 min

    Einkaufsratgeber Lötkolben und Zubehör

    In diesem Ratgeber erfahren Sie alles von A bis Zinn, was Sie über Lötkolben wissen müssen. Wir stellen Ihnen Vor- und Nachteile der in Onlineshops angebotenen Geräte und Zubehörarten vor, sodass Sie eine optimale Kaufentscheidung treffen können.

    Einkaufsratgeber Lötkolben

    Was ist ein Lötkolben?

    Das wohl wichtigste Handgerät für Lötvorgänge ist der Lötkolben. Die heiße Spitze des Geräts erwärmt eine geringe Menge Lot oder Lötzinn auf eine hohe Temperatur, um es zu verflüssigen. Die nach Abkühlen und Aushärten der Metalllegierung entstandene Verbindung zwischen zwei Komponenten oder Werkstücken bleibt dauerhaft bestehen, bis das Lot ausreichend erwärmt wird. Der umgekehrte Prozess, also das Erwärmen und Verflüssigen des Lötzinns wird übrigens als Entlöten bezeichnet, doch dazu später mehr.

    Der zur Hitzeerzeugung notwendige Strom wird normalerweise aus der Steckdose gespeist. Für den Servicebereich gibt es aber auch Akku-Lötkolben sowie gasbetriebene Varianten. Die mit einem elektrischen oder mittels Gas erhitzten Heizelement erzeugte Wärme wird über eine verlängerte Metallspitze abgegeben. Der Anwender hält den Lötkolben am isolierten Griff fest und kann das Werkzeug dank der Griffform auch bei Kleinteilen präzise führen.

    Wofür werden Lötkolben verwendet?

    Vom Dachdecker bis zum Elektrotechniker: Lötkolben finden sich überall dort, wo Handwerker Bauelemente reparieren, erweitern, demontieren müssen. Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen zwei Einsatzkategorien: Löten und Entlöten.

    Beim Löten erreicht die beheizte Spitze des Lötkolbens sehr hohe Temperaturen (in der Regel etwa um die 450 °C), damit das Lot schmilzt und sich um die zu verbindenden Komponenten legt. Wenn es auf Raumtemperatur abkühlt, verfestigt sich das Lot dauerhaft, zumindest bis die Verbindung wieder erwärmt und getrennt, d.h. entlötet wird.

    Die Arbeitstemperatur ist bei allen Arbeiten entscheidend, da der Lötkolben heiß genug werden muss, um das Lot zu verflüssigen, ohne die Komponenten selbst zu verformen. Daher verfügen modernere Modelle über eine einstellbare Temperaturfunktion, die eine verbesserte Steuerung und Kompatibilität mit verschiedenen Lotarten ermöglicht. Günstige Modelle, wie sie meist im Hobbybereich verwendet werden, erwärmen sich automatisch auf einen voreingestellten Wert, sobald sie an das Stromnetz oder ein geeignetes Netzteil angeschlossen werden.

    Der grundlegende Prozess des Lötens ist selbst für Neulinge relativ einfach zu beherrschen, jedoch wissen nur Profis dank jahrelanger Praxiserfahrung genau, wie und wann ein bestimmter Lötkolben zu verwenden ist, und beherrschen die richtigen Verfahren für ein sauberes Ergebnis.

    Verfügbare Lötgeräte und Zubehör

    Es gibt viele verschiedene Lötgeräte und Kits für Heimwerker und Profis. Das beginnt bei einfachem, nicht verstellbarem Werkzeug und endet bei einer großen Auswahl an austauschbaren Extras und Zubehörteilen. In diesem Abschnitt lernen Sie die gängigen Möglichkeiten kennen, die Sie in Betracht ziehen können. Dies hängt davon ab, wie oft Sie mit dem Lötkolben arbeiten und welche Aufgaben Sie damit erledigen.

    Lötkolbensätze

    Ein Lötkolbensatz ist in der Regel eine schnelle Lösung für einfache Lötarbeiten, bei der Sie die erforderlichen Einzelteile nicht separat kaufen müssen. Er kann besonders für Anfänger von Vorteil sein, die nicht über die benötigten Werkzeuge oder Materialien verfügen, ist jedoch auch eine sinnvolle Erweiterungsoption für viele Profis, die ihr Gerät mobil verwenden. Vorkonfektionierte Lötkolbensätze werden nämlich oft in praktisch unterteilten Koffern angeboten. Viele bekannte Hersteller bieten solche Komplettpakete mittlerweile in verschiedenen Preisklassen an. Darunter befinden sich kostengünstige Lötkolbensätze mit einfachster Ausstattung, aber auch umfangreiche Sätze mit zahlreichen Werkzeugen, Lötspitzen und Zusatzfunktionen.

    Lötkolbensatz von ERSA

    Enthalten sind beispielsweise:

    • Ein Satz Lötspitzen
    • Lötkolbenhalter
    • Mini-Schneider und -Zangen
    • Entlötpumpe
    • Reinigungsschwamm

    Lötstationen

    Eine Lötstation bildet die Grundlage für professionellere Löten. Denn während sich der einfache Lötkolben oft nur auf eine festgelegte, eher für rudimentäre Arbeiten geeignete Temperatur erwärmen lässt, dient eine Lötstation als separate Bedieneinheit für den Lötkolben. Der erweiterte Funktionsumfang einer Lötstation ist fast immer vielseitiger als ein Lötkolben allein, denn der Anwender kann viel präziser und feinfühliger arbeiten. Der größte Unterschied bei Lötstationen besteht in der Regel darin, dass – anders als bei den meisten günstigen Einzelwerkzeugen – statt einer festen Wärmeeinstellung der gewünschte Temperaturbereich gewählt werden kann. Der Temperaturregler der Station ist entweder analog oder digital ausgeführt. Digitale Regler kommen heutzutage viel häufiger vor und bieten meist ein weitaus höheres Maß an Genauigkeit für sehr wärmekritische Anwendungen.

    Lötstation von RS PRO

    Verfügbare Optionen:

    • ESD-sichere Modelle (elektrostatische Entladung)
    • Heißluft- und Vakuumausrüstung
    • Erweiterte Optionen für die Spitzentemperatur
    • LED- oder LCD-Displays
    • Anschlussmöglichkeiten für mehrere Kolben

    RS PRO Tool Time: Lötstationen

    Wer viel Lötet, braucht ein Gerät, das nicht nur schnell aufheizt und innerhalb weniger Minuten einsatzbereit ist, sondern bei Bedarf ebenso rasch die Temperatur herunterfährt. Im Video stellt Frank Behrens RS PRO Lötstationen und deren Features vor.

    RS PRO Lötstation

    RS PRO LCD Smart Lötstation im Test

    Von den Lesern von Elektronik Magazin (Ausgabe 5/2020) mit der Teilnote 1,8 für Preis-Leistungsverhältnis und Gesamtnote von 1,9 bewertet: die kostengünstige Lösung für schnelles, professionelles Löten!

    Merkmale:

    • genauer Temperaturregelung
    • schnelle Wärmerückgewinnung
    • Große LCD-Anzeige mit Shuffle-Knopfdesign
    • integrierter USB-Anschluss für Netzteil

    Lötkolbenspitzen und weiteres Zubehör

    Die Spitze ist die wohl wichtigste Komponente. Jede Aufgabe benötigt eine eigene Form. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die gängigsten Typen und für welchen Verwendungszweck diese sich jeweils am besten eignen.

    Lötspitzen

    Viele Lötkolbenmodelle können verschiedene abnehmbare Lötspitzen aufnehmen, die manchmal auch als „Bits“ bezeichnet werden (ähnlich wie die austauschbaren Einsätze einer Bohrmaschine). Um möglichst professionelle und effektive Ergebnisse zu erzielen, sollten Form und Ausführung der Spitze auf Lötverfahren, Komponente und Oberfläche abgestimmt sein, damit der Lötkolben genauer geführt werden kann. Bei einem Werkzeug mit austauschbare Bits können Sie aus vielen Lötspitzen unterschiedlichster Materialien wählen, die speziell für bestimmte Aufgaben entwickelt wurden.

    Eine Auswahl verschiedener Lötspitzen

    Die gängigsten Formen:

    • Flachform
    • Meißelform
    • Bleistiftform
    • Entlötspitze
    Flachform Lötspitze

    Flachform

    Das Ende dieser Lötspitze ist schräg abgeflacht, sodass die Arbeitsfläche größer ist als der Durchmesser der Spitze selbst. Ideal, wenn die Spitze mit einer größeren Menge Lot benetzt werden muss.

    Geeignet zum:

    • Schlepplöten
    Meißelform Lötspitze

    Meißelform

    Wird häufig für Lötdrähte, durchkontaktierte und oberflächenmontierte Komponenten sowie beim Entlöten verwendet. Hat eine breite, abgeflachte Spitze, die mehr Wärme erzeugt und das Lot gleichmäßiger über größere Bereiche verteilt.

    Geeignet zum:

    • Löten von Kabeln und Drähten
    • Bauteilanschlüssen und Anschlussflächen
    • Entlöten
    Bleistiftform Lötkolben

    Bleistiftform

    Wird neben den meißelförmigen Spitzen oft als Standardspitze für allgemeine Lötanwendungen angesehen. Die konische Spitze läuft wie ein Bleistiftende relativ schmal zu und gibt die konzentrierte Wärme auf einer sehr kleinen Fläche ab.

    Geeignet für:

    • Allgemeine Lötarbeiten
    • Feine Lötarbeiten an Elektronik
    Entlötspitze

    Entlötspitze

    Abgeflachte Spitze mit einseitig nach unten gerichteter Kante oder breiter, dünner Verteilfläche.

    Geeignet zum:

    • Entlöten und andere Formen der Materialentfernung
    • Ablegen von Lot in engen Lücken

    Lötpasten

    Bei bestimmten elektronischen Anwendungen (oft beim Befestigen kleiner leitfähiger Komponenten an einer Leiterplatte) kann es sinnvoll sein, anstelle eines herkömmlichen gewickelten Lötdrahtmaterials eine Lötpaste zu verwenden. Lötpaste ist eine Kombination aus pulverförmigem Lot oder Lotgranulat, das in einem viskosen, haftfähigen Trägermaterial (Flussmittel) suspendiert wird. Bei der Arbeit mit Lötpasten dient das Flussmittel als temporärer Klebstoff, der die Komponente in Position hält, bevor das Flussmittel mit dem Lötkolben erwärmt wird. Dies kann bei Präzisionsarbeiten sinnvoll sein, insbesondere bei der Massenproduktion von Leiterplatten, bei denen die Paste häufig mit einer Schablone oder einem Platinenprototyp aufgetragen wird. Lötpaste ist in verschiedenen Sorten (Typ 1 bis Typ 8) erhältlich, wobei das Lötmaterial im Flussmittel bei höher nummerierten Sorten eine feinere Schleifwirkung (d. h. kleinere Kugeln) hat. Die beste Wahl für eine bestimmte Aufgabe hängt unter anderem von der Druckfähigkeit ab, die für Miniaturbauteile und Detailarbeiten erforderlich ist.

    Spritze mit Lötpaste

    Verwendungsmöglichkeiten:

    • Präzisionsarbeiten
    • Massenfertigung von Leiterplatten
    • Fertigung von Leiterplatten-Prototypen

    Wie lötet man richtig?

    Vorbereitung: Um richtig zu löten, beginnen Sie damit, die zu lötenden Bauteile gründlich von Schmutz und Oxidation zu reinigen. Falls notwendig, tragen Sie Flussmittel auf, um die Oberflächen optimal vorzubereiten. Erhitzen Sie den Lötkolben und reinigen Sie die Spitze mit einem feuchten Schwamm oder einem speziellen Reiniger, damit das Lötzinn gut haftet.

    Bauteile fixieren: Als nächstes positionieren Sie die Bauteile oder Drähte, die verbunden werden sollen, stabil und sicher. Eine dritte Hand oder ein Haltewerkzeug kann hierbei hilfreich sein, um die Bauteile während des Lötvorgangs in der richtigen Position zu halten.

    Löten: Um zu löten, berühren Sie die Lötstelle mit der Spitze des erhitzten Lötkolbens und warten Sie einen Moment, bis die Verbindung ausreichend erhitzt ist. Führen Sie dann das Lötzinn an die erhitzte Stelle, jedoch nicht direkt an die Lötkolbenspitze. Das Lötzinn sollte durch die Hitze des Bauteils schmelzen und die Verbindung gleichmäßig umschließen. Sobald genügend Lötzinn aufgetragen wurde, entfernen Sie das Lötzinn und halten den Lötkolben noch kurz an der Stelle, um eine gleichmäßige Verteilung des Lötzinns zu gewährleisten.

    Abkühlen lassen: Lassen Sie die Bauteile nach dem Löten vollständig abkühlen, ohne sie zu bewegen. Dies ist wichtig, um kalte Lötstellen zu vermeiden, die die Qualität der Verbindung beeinträchtigen könnten.

    Nacharbeiten: Nachdem das Lötzinn abgekühlt und fest geworden ist, können Sie die Lötstelle bei Bedarf reinigen, um Rückstände von Flussmittel oder überschüssigem Lötzinn zu entfernen. Überprüfen Sie schließlich die Verbindung auf Festigkeit und Leitfähigkeit, um sicherzustellen, dass sie zuverlässig ist.

    Arten von Lötzinn

    Lötzinn ist eine Metalllegierung, die hauptsächlich beim Löten verwendet wird, um zwei Metallteile dauerhaft miteinander zu verbinden. Es wird in der Regel in Drahtform oder als Pastenlösung angeboten und schmilzt bei relativ niedrigen Temperaturen, wodurch es sich ideal für die Verbindung empfindlicher Bauteile eignet. Die typische Zusammensetzung von Lötzinn besteht aus einer Mischung von Zinn (Sn) und Blei (Pb), wobei Zinn in den meisten Fällen den Hauptbestandteil bildet. In modernen Anwendungen, insbesondere in der Elektronikindustrie, wird jedoch vermehrt bleifreies Lötzinn verwendet, das aus einer Mischung von Zinn und anderen Metallen wie Silber (Ag) und Kupfer (Cu) besteht. Diese Legierungen bieten ähnliche Lötqualitäten und erfüllen gleichzeitig strengere Umwelt- und Gesundheitsstandards.

    Bleihaltiges Lötzinn

    Bleihaltiges Lötzinn besteht in der Regel aus einer Legierung von 60 % Zinn und 40 % Blei (Sn60Pb40). Diese Legierung bietet einen niedrigen Schmelzpunkt von etwa 183 °C, was sie besonders geeignet für Anwendungen macht, bei denen eine niedrige Arbeitstemperatur erforderlich ist. Bleihaltiges Lötzinn war lange Zeit der Standard in der Elektronikindustrie, da es eine hervorragende Benetzung und elektrische Leitfähigkeit bietet. Aufgrund der gesundheitlichen Risiken von Blei und strengerer Umweltauflagen, wie der RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances), wird der Einsatz von bleihaltigem Lötzinn jedoch zunehmend eingeschränkt.

    Bleifreies Lötzinn

    Mit der Einführung von umweltfreundlicheren Standards hat bleifreies Lötzinn an Bedeutung gewonnen. Diese Lote bestehen oft aus Zinn-Silber-Kupfer-Legierungen (z. B. SAC305, bestehend aus 96,5 % Zinn, 3 % Silber und 0,5 % Kupfer) und bieten ähnliche mechanische und elektrische Eigenschaften wie bleihaltiges Lötzinn. Bleifreies Lötzinn hat in der Regel einen höheren Schmelzpunkt von etwa 217–220 °C, was besondere Anforderungen an die Löttechnik stellt. Es ist heute der Standard in vielen Elektronikanwendungen, insbesondere dort, wo gesetzliche Vorschriften bleihaltige Materialien verbieten.

    Lötzinn mit Flussmittelkern

    Lötzinn wird häufig mit einem integrierten Flussmittelkern geliefert. Das Flussmittel ist eine Substanz, die während des Lötvorgangs Oxide von den Metalloberflächen entfernt und die Benetzung des Lötzinns verbessert. Lötzinn mit Flussmittelkern ist besonders praktisch, da es den zusätzlichen Schritt des Auftragens von separatem Flussmittel überflüssig macht. Es gibt verschiedene Arten von Flussmitteln, darunter Kolophonium (ein harzartiges Material), synthetische Flussmittel und wasserlösliche Flussmittel, die jeweils für unterschiedliche Anwendungen und Reinigungsmethoden geeignet sind.

    Speziallötzinn

    Für besondere Anforderungen gibt es auch spezielle Lötzinnlegierungen. Diese können zum Beispiel besonders hochschmelzende Lote sein, die für Anwendungen mit höheren Betriebstemperaturen notwendig sind, oder Lötzinn mit speziellen Zusätzen wie Antimon oder Indium, die die mechanischen Eigenschaften oder die Korrosionsbeständigkeit verbessern. Solche Speziallote werden häufig in der Raumfahrt, der Medizintechnik oder in speziellen industriellen Anwendungen verwendet, wo Standardlötzinn nicht ausreicht.

    Expertentipp: Gleichmäßige Lötverbindungen

    Achten Sie darauf, dass die Bauteile und das Lötzinn gleichmäßig erhitzt werden. Führen Sie das Lötzinn erst an die Lötstelle, wenn diese vollständig auf Temperatur ist, um kalte Lötstellen zu vermeiden und eine gleichmäßige, glänzende Verbindung zu gewährleisten.

    Wie man richtig entlötet

    Einfach gesagt: das Gegenteil von Löten. Das Lot wird aus der bestehenden Verbindung entfernt, sei es zur kompletten Demontage oder einfach als erster Schritt zur Verbesserung einer schwachen Verbindung bei der allgemeinen Fehlerdiagnose.

    Diese Antwort deckt jedoch nicht den gesamten Prozessumfang ab. Entlöten kann zwar ziemlich einfach sein und mit einem preisgünstigen Lötkolben erfolgen, aber man kann beim Entlöten viel richtig und viel falsch machen. Schlechtes Entlöten kann am Ende mehr Probleme verursachen als lösen.

    Wann muss man entlöten?

    Es gibt zahlreiche Gründe, eine bestehende Bindung zwischen Teilen oder Werkstücken zu trennen, zum Beispiel wenn Sie sind mit einer Lötverbindung gar nicht zufrieden sind oder ein defektes Bauelement austauschen müssen. Beim Entlöten soll das geschmolzene Lot (Draht, Flussmittel oder Paste) sauber aus dem Arbeitsbereich entfernt werden, sodass die Komponente wieder nutzbar wird und sich beim nächsten Versuch eine bessere Verbindung herstellen lässt. Die drei Schritte jedes Entlötvorgangs lauten:

    1. Altes, hartes Lot erwärmen und in einen flüssigen Zustand bringen.
    2. Angeschlossenes Kabel oder angeschlossene Komponente vorsichtig entfernen, ohne Schäden zu verursachen.
    3. Vorhandene Lötstelle reinigen, um eine saubere Oberfläche für die neue Montage zu schaffen.

    Es gibt zahlreiche Techniken und Werkzeuge, um diese Ziele zu erreichen. Im einfachsten Fall wird das alte Lot mit einem nicht verstellbaren Lötkolben erwärmt. Dies bietet zwar nicht viele Möglichkeiten für anspruchsvolle Arbeiten, kann aber ausreichen, wenn Sie einfach nur ein Bauteil entfernen müssen.

    Wenn Sie genauer arbeiten oder die Spuren früherer Lötarbeiten komplett entfernen möchten, können Sie Folgendes in Betracht ziehen:

    Werkzeuge zum Entlöten

    Entlötlitze

    Entlötlitze

    Kupferdrahtgeflecht, das in der Regel als Rolle erhältlich ist. Wird zwischen Lötspitze und Werkstück erwärmt und nimmt überschüssiges Lot auf. Ideal für Arbeiten auf ebenen Flächen, aber nur begrenzt geeignet für komplexe Oberflächen.

    Entlötpumpe

    Entlötpumpe

    Kleines Unterdruckwerkzeug, das entweder handbetrieben ist und zusammen mit einem Lötkolben eingesetzt wird, oder elektrisch arbeitet und ein Heizelement hat. Bessere Lösung als die Entlötlitze, wenn Kontaktbohrungen und andere schlecht erreichbare Bereiche vom Lot befreit werden sollen, aber oft zu groß bei beengten Platzverhältnissen.

    Heißluftpistole und Druckluft

    Heißluftpistole und Druckluft

    Wenn sich enge Stellen nicht mit herkömmlichen Lötwerkzeugen erreichen lassen, können Sie das unerwünschte Material mit Druckluft und einer Heißluftpistole mit guter Richtwirkung herausdrücken. Dies erfordert natürlich zusätzliche Schutzbekleidung und kann empfindliche Bauteile beschädigen. Daher ist es nicht in allen Situationen die richtige Lösung.

    Reinigung und Wartung von Lötgeräten

    Wie bereits erwähnt, sollten Lötkolben, Lötspitzen und anderes Zubehör sorgfältig gepflegt werden, um die Nutzungsdauer zu verlängern. Zu den wichtigsten Pflegearbeiten bei dieser Ausrüstung ist (ähnlich wie bei jedem anderen Werkzeug) die regelmäßige Reinigung des Lötkolbens.

    Überprüfen Sie die Spitzen auf Rückstände von Lot und Kohlenstoff. Bei starker Nutzung ist dies jedoch möglicherweise nicht ausreichend. In diesem Falle empfiehlt es sich, den (abgeschalteten und erkalteten) Lötkolben regelmäßig mit einer Eisenbürste oder einem Lötkolben-Reinigungsschwamm zu reinigen. Solche Produkte werden häufig in einem Kit angeboten, das eine Reinigungsschale und entweder ein schwammähnliches Material aus Flussmittel und Pulverlot oder ein Metallwollknäuel enthält. Bessere Kits zur Reinigung von Lötspitzen hinterlassen eine dünne Lotschicht auf der Spitze, die der Oxidation des Werkzeugs entgegenwirkt.

    Häufige Fragen

    Elektrische Lötkolben:

    • Standard: Einfach, fest eingestellte Leistung, gut für Anfänger.
    • Temperatureinstellbar: Ermöglicht Temperaturregelung, ideal für empfindliche Bauteile.
    • Lötstationen: Präzise Temperaturkontrolle, professionell.

    Gaslötkolben:

    • Butan-Lötkolben: Kabellos, mobil, gut für den Außeneinsatz.
    • Multifunktional: Kann auch als Heißluftpistole verwendet werden.

    Akku-Lötkolben:

    • Wiederaufladbar, mobil, aber oft mit geringerer Leistung.

    Mikro-Lötkolben:

    • Für sehr feine Lötarbeiten, hohe Präzision.

    Entlötstationen:

    • Zum Entfernen von Lötzinn, meist in Werkstätten.

    Lötbrenner:

    • Für hohe Temperaturen, z. B. Metallarbeiten.

    Induktionslötkolben:

    • Schnelle Aufheizung, präzise, professionell, teuer.

    Ein Lötkolben erreicht in der Regel Temperaturen zwischen 200 °C und 450 °C, je nach Modell und Einstellung. Einfachere Lötkolben haben oft eine feste Temperatur, die meist um die 350 °C liegt. Temperatureinstellbare Lötkolben oder Lötstationen bieten die Möglichkeit, die Temperatur präzise anzupassen, sodass Sie sie je nach Bedarf zwischen 200 °C und 450 °C einstellen können. Auch Gaslötkolben arbeiten in diesem Temperaturbereich, abhängig von der Gaszufuhr und den gewählten Einstellungen. Die genaue Temperatur hängt von dem verwendeten Lötzinn, den Materialien und den Anforderungen der Lötaufgabe ab.

    Die richtige Löttemperatur hängt vom verwendeten Lötzinn und den Materialien ab. Für bleihaltiges Lötzinn sind 315-350 °C ideal, für bleifreies 350-375 °C. Empfindliche Bauteile sollten bei niedrigeren Temperaturen (315-350 °C) gelötet werden, während dickere Materialien höhere Temperaturen (350-400 °C) erfordern. Eine mittlere Temperatur von 350 °C ist oft ein guter Startpunkt, der je nach Bedarf angepasst werden kann. Die Temperatur sollte hoch genug sein, um das Lötzinn schnell zu schmelzen, aber niedrig genug, um Bauteile zu schützen.

    Zum Löten benötigen Sie einen Lötkolben, um das Lötzinn zu erhitzen, und das passende Lötzinn, entweder bleihaltig oder bleifrei, oft mit integriertem Flussmittel. Eine hitzebeständige Lötunterlage schützt Ihren Arbeitsplatz. Um die Lötspitze sauber zu halten, verwenden Sie einen Lötspitzenreiniger wie einen feuchten Schwamm oder Messingwolle. Eine dritte Hand oder ein Haltewerkzeug stabilisiert Bauteile während des Lötens. Zum Korrigieren von Lötstellen sind eine Entlötpumpe oder Entlötlitze nützlich. Ergänzend helfen Pinzetten oder Zangen bei der Handhabung kleiner Teile. Denken Sie an eine Schutzbrille und gute Belüftung, um sich vor Spritzern und Dämpfen zu schützen. Optional können Sie Schrumpfschläuche zum Isolieren von Drahtverbindungen verwenden.

    • Für Elektronikarbeiten ist bleifreies Lötzinn (Sn96,5Ag3,0Cu0,5) heute die gängigste Wahl, da es umweltfreundlicher und gesetzlich vorgeschrieben ist.
    • Für Hobbyprojekte oder ältere Geräte kann bleihaltiges Lötzinn verwendet werden, da es einfacher zu verarbeiten ist.
    • Verwenden Sie Lötzinn mit integriertem Flussmittel für sauberere und effizientere Lötstellen.
    • Ausreichende Erwärmung: Stellen Sie sicher, dass sowohl das Bauteil als auch das Lötzinn ausreichend erhitzt werden. Die Lötstelle sollte gleichmäßig erwärmt werden, sodass das Lötzinn gut fließt und die Verbindung vollständig bedeckt.
    • Saubere Oberflächen: Reinigen Sie die Lötstellen und Bauteile vor dem Löten, um Oxidation, Schmutz oder Fett zu entfernen. Verunreinigungen verhindern eine gute Verbindung.
    • Richtige Löttemperatur: Wählen Sie eine geeignete Löttemperatur (typisch 350°C für bleifreies Lötzinn). Eine zu niedrige Temperatur führt oft zu kalten Lötstellen.
    • Verwendung von Flussmittel: Flussmittel hilft, Oxidationen zu entfernen und verbessert den Lötfluss. Stellen Sie sicher, dass das Lötzinn oder die Lötspitze ausreichend Flussmittel enthält.
    • Stabile Handführung: Halten Sie den Lötkolben ruhig und vermeiden Sie es, das Bauteil oder den Draht während des Abkühlens zu bewegen. Bewegung kann die Verbindung schwächen und eine kalte Lötstelle verursachen.
    • Angemessene Lötzeit: Löten Sie nicht zu kurz und nicht zu lange. Eine zu kurze Lötzeit führt zu einer schlechten Verbindung, während eine zu lange Lötzeit Bauteile überhitzen und beschädigen kann.

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