Wie bereits erwähnt, ist eine Mikrocontroller-Einheit (µC) im Grunde genommen ein sehr kleiner Computer, der vollständig in eine einzige integrierte Schaltung eingebettet ist. Letztere bezeichnet man auch als Chip.
In dieser Hinsicht ähnelt ein Mikrocontroller einem System-on-Chip (SoC), wie er typischerweise in einem Heimcomputers verbaut und der üblicherweise von Intel oder AMD hergestellt wird. Ein Mikrocontroller ist jedoch deutlich weniger anspruchsvoll als der durchschnittliche SoC (letzterer beinhaltet oft einen oder mehrere Mikrocontroller unter seinen vielen Kernkomponenten).
Mikrocontroller funktionieren wie ein sehr einfaches SoC, indem sie externe Signale über eine Vielzahl von Kommunikationsprotokollen erkennen und darauf reagieren können - dazu gehören USB, Touch Response, Umweltsensoren und vieles mehr.
Bei richtiger Programmierung reagiert eine MCU auf bestimmte Eingaben oder Signaldetektionen, und reagiert so schnell, um eine vielfältigen Palette von Funktionen und Anwendungen auszuführen. Diese reichen von einfachen Input-Output (I/O)-Triggern und Komponenten-Steuerungsalgorithmen bis hin zur Beeinflussung des zusätzlichen Komponentenverhaltens in wesentlich komplexeren, voll integrierten Systemen.
Mikroprozessor-Aufbau unter der Lupe
Für ein besseres Verständnis der Funktionsweise von MCUs lohnt es sich durchaus, ein wenig über deren Aufbau zu wissen – vor allem, wenn man die Unterschiede zwischen MCUs und ähnlichen Komponenten erkennen will.
Da ein Mikrocontroller im Grunde viele derselben grundlegenden Komponenten wie ein "richtiger" Computer braucht, können wir uns quasi dessen einzelnen Bestandteile genauer ansehen:
- CPU (=central processing unit, dt. Zentraleinheit)
- Im Wesentlichen das „Gehirn“ des Mikrocomputers. Bei dieser Komponente handelt es sich um einen Mikroprozessor, der alle Prozesse innerhalb der MCU steuert und überwacht.
- Verantwortlich für das Lesen und Ausführen aller logischen/mathematischen Funktionen.
- RAM (=random access memory, dt. Direktzugriffsspeicher)
- Zwischenspeicher, der nur verwendet wird, um die Ausführung und Berechnung der Programme zu erleichtern, die die MCU ausführen soll.
- Wird während der Nutzung ständig überschrieben
- ROM (=read-only memory, dt. Nur-Lese-Speicher)
- Bereits beschriebener "permanenter" Festwertspeicher, der die Daten auch ohne Stromversorgung erhält.
- Weist die MCU im Wesentlichen an, wie sie ihre Programme auf Anfrage ausführen soll.
- interner Oszillator (der Haupttimer der MCU)
- Diese Komponente fungiert als Kerntaktgeber des Mikrocontrollers und steuert die Ausführungsrhythmen seiner internen Prozesse.
- Wie jede andere Art von Timer behalten sie die Zeit im Auge, die während eines Prozesses vergeht, und unterstützen die MCU bei der Ausführung bestimmter Funktionen in festgelegten Intervallen.
- I/O (Input/Output)-Anschlüsse
- Ein oder mehrere Kommunikationsanschlüsse, typischerweise in Form von Pins.
- Diese ermöglichen die Verknüpfung der MCU mit anderen Komponenten und Schaltungen für den Fluss von Ein-/Ausgangsdatensignalen und der Stromversorgung.
- Peripheriegeräte-Chips und weiteres optionales Zubehör
- Abhängig von der Aufgabe, die die MCU zu erfüllen hat.
- Dies können verschiedene zusätzliche Timer und Zähler, Pulsweitenmodulations (PWM)-Knoten, Analog-Digital-Wandler, Digital-Analog-Wandler, zahlreiche Datenerfassungsmodule, weitere I/O-Optionen und vieles mehr sein.
Umfang und Kapazität dieser Komponenten sind im Gegensatz zu vergleichbaren eines SoC in einem Personal Computer deutlich reduziert. Eine MCU findet man häufig bei der Steuerung von grundlegenden Verhaltensweisen, z.B. in einem Haartrockner oder einem Taschenrechner. Für den Einsatz in komplexeren Maschine wie einem vollständigen Computer sind die Funktionen zu eingeschränkt.