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      • Veröffentlicht am 9. März 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 29. Aug. 2023
    • 7 min

    Fußschalter für die Industrie

    Um Maschinen und Anlagen freihändig zu steuern, sind Fußschalter eine praktische Lösung die vor allem in der Industrie, der Medizintechnik & im Handwerk zum Einsatz kommt. Hier erfahren Sie, wie verschiedene Arten von Fußschaltern funktionieren.

    Fußschalter

    So funktionieren Fußschalter

    Fußschalter oder Fußtaster sind elektrische Schalter an Maschinen und Anlagen, die man mit dem Fuß betätigt. Über das Treten eines Fußpedals schaltet man die Kontakte in elektrischen Stromkreisen um. So steuert man Produktions- und Arbeitsprozesse. Die Hände bleiben frei für andere Tätigkeiten. Ein Schalter auf dem Boden ist platzsparend und praktisch.

    Besonders für die Personen- und Maschinensicherheit sind Fußschalter wichtige Komponenten. Sie stoppen gefährliche Maschinenfunktionen und können das Wiederanlaufen verhindern. Eine Entriegelungsfunktion verhindert zusätzlich, dass Geräte ungewollt einschaltet werden.

    Wo Fußschalter zum Einsatz kommen

    Fußschalter von RS PRO

    Fußschalter sind in der Industrie und im Handwerk eine praktische Anschaffung. Sind die Hände für Produktionsschritte blockiert, nimmt man die Füße zur Hilfe. Über Fußtaster kann das Arbeitspersonal Werkstücke genau arretieren und festhalten und auch andere Maschinenfunktionen bequem steuern. Bei großen Maschinen ist die Verwendung von Fußschaltern besonders dann von Vorteil, wenn handbetätigte Schalter ein Sicherheitsproblem darstellen. Da sie naturgemäß am Boden angebracht werden, ist auch Platzmangel oftmals kein Thema.

    Beispiele für den Einsatz von Fußschaltern:

    • Biegemaschinen
    • Scheren
    • Verpackungsmaschinen
    • Nietmaschinen
    • Fertigungslinien

    Ein weiteres Einsatzgebiet für Fußschalter ist die Medizintechnik. An Zahnarztstühlen beispielsweise lassen sich mit ihnen freihändig die Höhe des Stuhls und die Position verstellen. Zudem vermeiden fußbetätigte Schalter hier das Übertragen von Krankheitserregern und sorgen so für mehr Hygiene. Aber auch in nicht industriellen Bereichen verwendet man Fußschalter, zum Beispiel bei Nähmaschinen und Gitarrenverstärkern.

    Ausführungen und Anschlussmöglichkeiten von Fußschaltern

    Fußschalter eignen sich für verschiedenste Anwendungen, deswegen sind sie unterschiedlich konzipiert und in zahlreichen Ausgestaltungen erhältlich: rund, eckig oder mit einem oder mehreren Pedalen. Jedes Pedal kann dabei mit einer anderen Maschinenfunktion belegt sein. Während ein Pedal zum Beispiel einen speziellen Arbeitsvorgang auslöst, kann das zweiten Pedal als Not-Aus-Fußschalter bedient werden.

    Viele Fußschalter sind zusätzlich mit einer Schutzhaube gesichert. Es gibt Elemente, die zur Konstruktion des Schalters fest angebracht sind, um so den Bediener während des Gebrauchs vor herabfallenden Gegenständen zu schützen. Andere Modelle klappen sich bei Nichtbenutzung über das gesamte Fußpedal, damit es nicht versehentlich betätigt wird. Für dauerhafte Arbeiten an fußbetätigten Maschinen gibt es Fußschalter mit Fußstütze, die auch bei stundenlangem Gebrauch eine bequeme und gesunde Nutzung ermöglichen.

    Fußschalter sind sowohl für Gleichstrom- als auch Wechselstrom erhältlich. Je nach Anwendung reicht die Kontaktnennspannung von 5 bis 600 Volt. Für die meisten Einsätze mit der Europa üblichen Netzspannung eignen sich Fußtaster mit 230 V.

    Einsatzmöglichkeiten für Fußpedale

    Fußschalter (Öffner/Schließer)

    Die gängigste Funktion von Fußschaltern dient dem Ein- und Ausschalten von Maschinen und Anlagen. Bei Sicherheits-Fußschaltern drückt man das Pedal bis zum Druckpunkt durch, um den Arbeitsvorgang in Gang zu setzen. Ein weiteres Durchdrücken bis zum Anschlagpunkt hat ein sofortiges Anhalten der Maschine zur Folge.

    Not-Aus-Fußschalter

    Wichtig sind auch die Not-Aus-Fußschalter, die wie die klassischen Not-Aus-Buzzer per Hand dem Ausschalten gefährlicher Maschinenfunktionen dienen. Als spezielle Zustimmschalter heben sie dagegen den Schutzmechanismus einer Anlage für eine gefahrenfreie Benutzung auf.

    Fußschalter mit Betätigungsbalg

    Für Arbeiten, bei denen Maschinen aus Sicherheitsgründen aus einem separaten Raum gesteuert werden, verwendet man Fußschalter mit Betätigungsbalg . Das sind luftbetriebene Komponenten, bei denen per Fuß ein Blasebalg gedrückt wird. Dieser bläst die erzeugte Druckluft in einen Schlauch und betätigt den Schalter, der die Maschinenfunktion ein oder ausschaltet.

    Pneumatik-Fußschalter

    Pneumatische Fußschalter regeln den Druck, der durch ein System strömt, indem sie die Luft manuell über ein Ventil ablassen. Die Steuerung erfolgt dabei über ein Fußpedal.

    Funktionsprinzipien: So rasten und tasten Fußschalter

    Tastende Schalter: Fußtaster verfügen über einen frei beweglichen Hebel, der bei vollständiger Absenkung die elektrischen Kontakte umschaltet. Solange man das Pedal gedrückt hält, bleibt der Stromkreis geschlossen und die Maschine in Betrieb. Nimmt man den Druck weg, trennt dies die Kontakte wieder.

    Rastende Schalter: Eine Fußrastung sorgt dafür, die Maschinenfunktion durch einmaliges Drücken zu aktivieren. Die Kontakte werden erst getrennt, wenn man das Fußpedal erneut drückt.

    Sicherheitsschalter: Um das Fußpedal bewegen zu können, muss man zuerst Sperrhebel entriegeln. Dieser Sicherheitsmechanismus sorgt bei besonders gefährlichen Anlagen dafür, dass man sie nicht ungewollt in Gang setzen kann.

    Zweistufige Schalter: Über zwei Schaltstufen, die über unterschiedliche Widerstände oder einen Druckpunkt erfühlt werden, lassen sich verschiedene Arbeitsvorgänge mit nur einem Fußpedal steuern.

    Stufenlose Schalter: Über einen linear geschalteten Analogausgang lassen sich stufenlose Steuerungsaufgaben in Abhängigkeit zur Pedalstellung realisieren.

    Schalt- und Kontaktvarianten: So unterscheiden sich die einpoligen von zweipoligen Fußschaltern

    Mit Schaltern lassen sich Stromkreise öffnen oder schließen. In offenem Zustand ist der Stromkreis unterbrochen und es fließt kein Strom. So lassen sich Schalter aller Art entweder Öffnern oder Schließern zuordnen.

    Die Anzahl der Pole bestimmt darüber, wie viele Stromkreise ein Schalter steuern kann. Einpolige Schalter (SP = Single Pole) schalten einen Stromkreis, zweipolige zwei Stromkreise. Man spricht von SP-Schaltern und DP-Schaltern (Double Pole). Im industriellen Umfeld sind auch drei- und mehrpolige Schalter zu finden.

    Zudem unterscheidet man zwischen Einschaltern (ST oder Single Throw) und Wechselschaltern (DT oder Double Throw). Während Einschalter nur über einen Ein- und Ausgang verfügen und so Geräte ein- und ausschalten, verbinden Wechselschalter einen Eingang mit zwei Ausgängen. Schließt sich der Stromkreis mit dem ersten Ausgang, trennt sich der andere. So kann man mit einem Schalter beispielsweise zwischen verschiedenen Betriebsoptionen wechseln.

    Auch bei Fußschaltern gibt es eine große Vielfalt von unterschiedlichen Schalt- und Kontaktvarianten, welche breite Anwendungsmöglichkeiten erlauben: vom einpoligen Ein-Aus-Schalter bis hin zu mehrpoligen Wechselschaltern.

    Fußschaltertypen

    SPST

    SPST

    Erhältliche Ausführungen: Einpoliger Fußschalter, Ein-/Aus-Funktion

    Zum Sortiment

    Hohe Anforderungen an Fußschalter im industriellen Einsatz

    Bei Anwendungen in der Industrie müssen Fußschalter widerstandsfähig gegen viel Einflüsse sein. In Umgebungen, in denen schwere Maschinenteile, Werkzeuge oder Rohmaterialien um- oder herabfallen können, setzt man robuste Modelle aus Metall ein. Kunststoff-Gehäuse eignen eher für Büros oder Werkstätten ohne besondere Gefahren. Ausführungen aus glasfaserverstärktem Nylon halten auch Öl und Chemikalien fern, zum Beispiel in Kfz-Werkstätten oder Laboren.

    Je nach Bedingungen müssen Fußschalter auch robust gegen Spritzwasser, Staub und Schmutz sein. Ist ein besonderer Schutz gefragt, kommen häufig IP67-Fußschalter zum Einsatz. Sie sind staubdicht und halten auch bei größeren Wassermengen und zeitweiligem Untertauchen dicht. Der IP-Schutzgrad beschreibt, wie schmutz- und wasserbeständig die Bauteile sind. Die erste Ziffer gibt den Schutz gegen Fremdkörper wie Staub und Schmutz an und die zweite die Widerstandsfähigkeit gegen Wasser. Die Ziffer Null bedeutet, dass kein besonderer Schutz besteht.

    Schnittstellen: Die technische Anbindung

    Fußschalter sind elektrische Schalter und lassen sich über unterschiedliche Schnittstellen mit den Maschinen und Anlagen verbinden. Verschiedene Schnittstellen sind in der Regel nicht miteinander kompatibel, deswegen sollte man vor dem Kauf das Gerät auf die vorhandene Schnittstelle prüfen und auf die passende Anbindung achten.

    Gebräuchliche Schnittstellen Standards sind RS-232RS-485 oder CAN-Bus. Fußschalter mit AS-Interface-Anbindung ermöglichen eine schnelle und fehlerkennende Anbindung an das System. Einige Schalter lassen sich auch über USB-Kabel verbinden. Dabei ist die maximale Kabellänge zu beachten: Bei USB 2.0 darf das Kabel maximal 5 Meter und bei USB 3.0 maximal 3 Meter lang sein.

    Auf dem Boden verlegte Kabel stellen immer auch eine Unfallgefahr dar. Drahtlose Fußschalter gewinnen mit zunehmender Digitalisierung daher an Bedeutung. Die Koppelung über Bluetooth bietet eine Reichweite bis zu 10 Metern. Besonders in viel frequentierten Bereichen sollte man aus Sicherheitsgründen Wireless-Varianten in Betracht ziehen.

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