Die Automatisierung in einer digitalen Welt besitzt sicherlich mehrere Vorteile, die verlockend erscheinen. Auf lange Sicht gesehen ist ein modernes und digitales Wartungskonzept der richtige Schritt, um in die Zukunft zu gehen. Bei der Frage “Was ist Automatisierung” sollte man allerdings auch auf die Schwierigkeiten einer solchen Lösung eingehen, die vor allem am Anfang häufig auftreten können, wenn man ein System erstmals umstrukturiert.
Die Automation der Wartung hängt vor allem von der Einbindung der Maschinen in ein System ab. Die Kennzahlen und Leistung der einzelnen Systemteile werden von Sensoren und Messgeräten erfasst, die dann von der Software eingelesen werden. So können Kennzahlen einfach miteinander verglichen werden, um Ausfällen vorzubeugen und den Überblick zu behalten. Dies weist aber einige Schwierigkeiten auf:
- Maschinen mit diesen Sensoren und Messgeräten auszustatten und mit der Software zu verbinden, kostet Geld und vor allem Zeit. Ein komplett neues Wartungsprotokoll muss aufgestellt werden. Das Nachrüsten und Einbinden dieser Maschinen in ein “Industrie 4.0”-taugliches System ist daher vor allem bei älteren Systemen nicht einfach - teils kann es sogar unmöglich erscheinen.
- Damit die Wartungssoftware bedient und die Kennzahlen ordentlich ausgewertet werden können, ist Training notwendig. Neues Personal muss hinzugebracht und / oder das alte Personal trainiert werden, um die Wartung & Automatisierung in vollen Zügen nutzen zu können. Techniker, die eventuell nur mit älteren Wartungskonzepten vertraut sind, müssen sich an das moderne System gewöhnen; auch das kostet Zeit.
- Da ein neues Wartungskonzept aufgebaut werden muss, kann es vorkommen, dass die bisherigen Wartungsintervalle kurzzeitig unterbrochen werden müssen. Die Wartung planen und Unterbrechungen (und Ausfälle) möglichst gering halten ist das Ziel einer digitalisierten Wartung, doch müssen damit neue Intervalle und Pläne aufgestellt werden. In diesem Intervall, in dem die Wartung kurzzeitig unterbrochen wird, kann es also zu Ausfällen oder Problemen mit dem System kommen, wenn man dieses nicht im Voraus plant.
Die bereits dargestellten Schwierigkeiten können vor allem bei älteren Systemen auftreten, die in das neue Wartungskonzept eingebunden werden müssen. Es lohnt sich also, vorher einen detaillierten Plan aufzustellen, der aufzeigt, wie viele verschiedene Maschinen und Geräte im System vorhanden sind, wie das im Moment bestehende Wartungsintervall aussieht und wie man dieses auf ein digitales Konzept ummünzen kann. Plant man dies umfassend und eingehend, dann sollte der Wechsel auf ein digitalisiertes und modernes Wartungskonzept kein Problem sein.