Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Schutzklassen der Störlichtbogenschutzkleidung liegt in der Schutzleistung. Während Elektriker Kleidung der Klasse 1 Schutz vor Lichtbögen mit einer Stromstärke von bis zu 4 kA bietet, ist Elektriker Arbeitskleidung der Klasse 2 darauf ausgelegt, stärkere Lichtbögen von bis zu 7 kA abzuwehren. Dies bedeutet, dass Kleidung der Klasse 2 in Arbeitsbereichen mit einem höheren Risiko für starke Störlichtbögen verwendet werden muss.
Darüber hinaus unterscheiden sich die beiden Klassen auch in der Materialstärke und im Gewicht der Schutzkleidung. Die dickeren und schwereren Materialien der Klasse-2-Kleidung gewährleisten einen höheren Schutz, können jedoch den Tragekomfort beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, die Wahl der Schutzklasse sorgfältig in Abhängigkeit von den spezifischen Arbeitsbedingungen zu treffen.
Was die Anwendungsszenarien betrifft, so wird Klasse-1-Kleidung in der Regel bei Arbeiten an Niederspannungsanlagen oder in Bereichen mit geringerer Lichtbogengefahr eingesetzt. Im Gegensatz dazu ist Störlichtbogen Klasse-2-Kleidung für Hochspannungsanlagen oder Arbeitsumgebungen erforderlich, in denen ein erhöhtes Risiko für starke Störlichtbögen besteht.
Hitzebeständige und flammenhemmende Kleidung
Elektriker arbeiten oft in Umgebungen, in denen sie hohen Temperaturen oder sogar direktem Kontakt mit Flammen ausgesetzt sein können. Hier kommt hitzebeständige und flammenhemmende Schutzkleidung zum Einsatz. Diese Kleidung erfüllt die Anforderungen der Norm DIN EN 11612, die speziell entwickelt wurde, um den Träger vor kurzen Flammenkontakten, Hitzestrahlung und Funkenflug zu schützen.
Flammenhemmende Kleidung besteht aus Materialien, die verhindern, dass sich die Flammen auf der Kleidung ausbreiten oder diese schmilzt. Diese Eigenschaften sind besonders wichtig bei Arbeiten, bei denen elektrische Funken oder hohe Temperaturen entstehen, beispielsweise beim Löten oder bei der Wartung von Hochspannungsanlagen. Elektriker sollten sicherstellen, dass ihre flammenhemmende Kleidung bequem ist und die nötige Bewegungsfreiheit bietet, um ihre Arbeit effizient ausführen zu können.
Schutzkleidung gegen Stromschlag
Neben Störlichtbögen und Hitze besteht für Elektriker auch die Gefahr eines direkten elektrischen Schlags. Dies kann passieren, wenn der Körper versehentlich mit spannungsführenden Teilen in Kontakt kommt. Isolierende Schutzkleidung, die nach speziellen Normen gefertigt ist, bietet hier zusätzlichen Schutz. Dazu gehören Handschuhe, Sicherheitsschuhe und manchmal auch spezielle Jacken oder Hosen, die eine isolierende Funktion haben.
Diese Kleidung schützt nicht vor extrem hohen Spannungen, bietet jedoch bei niedrigen Spannungen (bis 1.000 Volt) eine zusätzliche Barriere gegen den elektrischen Schlag. Besonders wichtig ist es, dass die isolierende Kleidung regelmäßig auf Beschädigungen überprüft wird, da selbst kleine Risse oder Löcher den Schutz signifikant verringern können.