Die besten Kontaktsprays zur Elektronik-Reinigung

Von WD-40 bis Tunerspray: Tipps zur Auswahl und Anwendung

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Kontaktspray darf wegen seiner Reinigungseigenschaften gerade im Elektronikbereich in keinem Werkzeugschrank fehlen. Mit diesem verblüffend einfachen Mittel lassen sich kleinste Elektronik-Bauteile, Leiterplatten oder auch mechanische Bauteile effektiv säubern und so in Ihrer Funktion optimieren. Wie Sie unter der großen Auswahl das beste Spray finden und es fachgerecht anwenden, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist Kontaktspray und wie funktioniert es?

Kontaktsprays sind in der Regel Kriechöle. Die wichtigste Eigenschaft ist die geringe Oberflächenspannung. Die sorgt dafür, dass ein Kapillareffekt entsteht, dass das Öl also „kriecht“. Dadurchfindet das Reinigungsmittel seinen Weg auch gegen die Schwerkraft, bis in die kleinsten Ecken und Winkel. In der winzigsten Mikro-Ritze angekommen, verdrängt es Feuchtigkeit und reinigt dadurch z. B. die Kontakte. Durch die hydrophobe Wirkung weist das Elektro-Kontaktspray Wasser ab.

Die Einwirkzeit ist extrem kurz. Nur selten muss man die Anwendung wiederholen. Achtung: Kontaktspray unbedingt nach jeder Anwendung ausreichend trocknen lassen. In der Regel braucht das Spray dafür nur kurze Zeit, die Hersteller machen dazu genaue Angaben. Wenn Sie ein hochwertiges Mittel verwenden, ist dies sehr wahrscheinlich auf Lösungsmittelbasis hergestellt. Die Trocknungszeiten liegen hier zwischen 15 und 30 Minuten.

Bei folgenden Elektronik- und Elektro-Geräten kann man Kontaktspray einsetzen:

  • Leiterplatten und Platinen
  • Schalter und Steuerungen
  • Tonköpfe
  • Drucker und Kopierer
  • elektrische Bauteile und Komponenten wie Potis.

Wofür kann man Kontaktspray noch einsetzen?

Besonders säurefreie Kontaktsprays sind recht vielseitige Mittel. Zum Beispiel lassen sich so gut Oxidationsrückstände und anderer Schmutz wie Kondensat, Staub und Öl beseitigen. Qualitativ hochwertiges Kontaktspray verursacht keine Rückstände.

Außer der angenehm praktischen Reinigungswirkung lässt sich Kontaktspray auch vorbeugend nutzen: nämlich als Korrosionsschutz. Eisenhaltige Metalle werden eingesprüht; die Substanz verdrängt Wasser und schützt dadurch die Oberfläche.

Eine weitere praktische Funktion von Kontakspray ist es, Buchsen leichtgängig zu halten. Kennt jeder: Irgendwann streiken die Buchsen von Elektrogeräten wie Smartphones. Tipp: Besprühen Sie den Stecker, wischen Sie ihn ab und stecken Sie ihn dann in die Buchse. Auf diese Weise verteilt sich das Mittel gleichmäßiger in der Buchse, als wenn man es direkt hineinsprüht.

Eine besondere Form des Kontaktsprays findet man in der Medizin für die Pflege von zum Beispiel EKGs. Hier wird vor allem darauf geachtet, dass sie hautverträglich sind und eine hohe Leitfähigkeit haben.

KONTAKTSPRAYS UND ROSTLÖSER IM VERGLEICH
Bezeichnung Beschreibung Anwendungsgebiete
WD-40 Kontaktreiniger WD-40 Kontaktreiniger Transparent Bedienelemente, Elektrogeräte, Leiterplatten, Kopiergeräte, Präzisionsgeräte, Drucker, Schalter, Tonköpfe
CRC Kontakt 60 Kontaktreiniger CRC Kontakt 60 Kontaktreiniger rötlich transparent Kontakte aller Art, in der Elektronik, EDV, Nachrichtentechnik und Autoelektrik
Cramolin Kontaktspray Cramolin Kontaktspray bläulich, klar Schütze, Elektromotoren, Relais, Schalter
Chemtronics Kontaktspray Chemtronics Kontaktspray klar Leiterplatten, Relais und Kontakte, Sicherungskästen, Regelwiderstände und Potenziometer, Anschlüsse, Zeitgeber und Wahlschalter
RS Pro Kontaktspray RS Pro Kontaktspray durchsichtig Bauteile, Zündpunkte, elektronische Steuerungen, Relais

Kriechöle und Kontaktsprays – gibt es einen Unterschied?

Kriechöl wirkt, wie eingangs erwähnt, indem es kriechen kann. Das geht deshalb besonders gut, weil es so dünnflüssig ist und daher eine extrem geringe Oberflächenspannung hat. Es kommt überall hin und verdrängt Wasser. Der Hauptbestandteil ist Petroleum. Dieses Öl härtet nicht aus, sodass es keine festen Rückstände bilden kann. Also sammelt sich auch kein neuer Schmutz an den Stellen, an dem das Kriechöl bereits vorbeigekrochen ist.

Damit Kriechöl besonders lange wirkt, stellt man ihm manchmal noch ein festes Schmiermittel zur Seite. Wenn die Umgebung zum Beispiel in Motoren heiß wird, kommt MoS2 oder Graphit zusätzlich zum Einsatz. Denn wenn man dauerhaft schmieren möchte, klappt das mit Kriechölen weniger gut. Sie sind dafür einfach nicht dickflüssig genug. Die notwendige dicke Schicht kann nicht entstehen. Und die braucht man, wenn bewegliche Teile geschmiert werden sollen.

Eine besondere Eigenschaft von Kriechölen: Sie schützen vor Korrosion. Natürlich kann Kriechöl auch dabei helfen, Rost zu lösen und festsitzende Teile wieder in Bewegung zu bringen. Anschließend bleibt ein extrem dünner Schmierfilm zurück, und der dient wiederum als Korrosionsschutz.

Kriechöle werden als Kontaktsprays angeboten, d. h. Kontaktspray funktioniert genau wie Kriechöl. Es kriecht in jeden Winkel und verdrängt Wasser. Schon läuft der Stromfluss wieder viel besser. Es besteht aus dünnflüssigen Mineralölen, dem noch weitere Bestandteile zugesetzt werden: Korrosionshemmer und andere Zusätze, die aktiv an Oberflächen wirken. Ansonsten kann Kontaktspray natürlich auch all das, was Kriechöle können.

Gut zu wissen!

Kontaktsprays mit ätzender Wirkung

Wenn elektrische Kontakte dicke Oxidschichten aufweisen, dann braucht ein wirksames Kontaktspray einen gewissen Säureanteil, um die Oxide auflösen zu können. Achtung: Um weitere, schädigende chemische Reaktionen zu verhindern, müssen die elektrischen Kontakte und Flächen nach der Anwendung erneut gereinigt werden. Benutzen Sie dafür am besten einen anderen, säurefreien Kontaktreiniger, der rückstandsfrei verdunstet.

Gut zu wissen

Wie man einen Rohrschneider richtig benutzt

Für einen sicheren Umgang mit einem Rohrschneider befolgen Sie einfach die folgenden Schritte:

Vorbereitung

Trennen Sie das Gerät von der Stromzufuhr und lassen Sie es evtl. abkühlen.

Vor der Anwendung

Die Dose mit dem Kontaktspray kräftig schütteln. So vermischen sich alle Stoffe gut miteinander.

Dose schütteln

Nun kommt der knifflige Teil: Für ein sauberes Ergebnis müssen Sie das Werkzeug drehen, ohne es entlang der Rohrachse zu bewegen – andernfalls könnten Sie das Rohr beschädigen. Die genaue Anzahl an Umdrehungen variiert dabei von Rohr zu Rohr.

Aufsprühen

Halten Sie die Dose nun schräg und sprühen Sie das Reinigungsmittel aus ungefähr 15 Zentimeter Entfernung auf die Oberfläche.

Einwirken lassen

Das Kontaktspray benötigt etwas Zeit, um Rost und Schmutz zu lösen. Warten Sie einfach einige Minuten, bis das Spray getrocknet ist.

Reinigen

Entfernen Sie verbliebene Rückstände. Hierzu können Sie ein anderes Reinigungsmittel verwenden. Warten sie anschließend, bis sich wieder alles verflüchtigt hat, bevor Sie das Gerät wieder einschalten.

Kontaktsprays für Potis

Ein Spezialist unter den Kontaktsprays ist das sogenannte Tunerspray. Damit reinigen Sie nicht nur Potis, auch für Schieberegler, Graphit-Tastaturen und Gummikontakte ist das Mittel optimal. Keine Rückstände, und am Ende gibt es nur einen Gleitfilm, der alles geschmeidig hält. Wenn sich unerwünschte Stoffe mit Tunerspray gelöst haben sollten, gehen Sie einfach mit Druckluft oder einem extra Reinigungsspray an die Stellen ran.

Die meisten Potenziometer bestehen aus Kunststoffen, die durch bestimmte Beimischungen leitende Eigenschaften haben. In der Mess-, Regel- und Medizintechnik verwendet man beispielsweise sogenannte Cermet-Potis aus einer Keramik-Metall-Verbindung. Kohleschicht-Potis waren früher überall Standard, zum Beispiel finden Sie sich in alten Verstärkern und E-Gitarren. Die Reinigung der hochsensiblen Bauteile gestaltet sich durchaus schwierig, weshalb man den Gebrauch spezieller Mittel empfiehlt.

Der Klassiker: WD-40 Kontaktspray

WD-40

Das weltbekannte Produkt in der blaugelben Dose mit rotem Sprührohr ist das Synonym für Kontaktspray schlechthin: Die blaugelbe Dose mit dem roten Sprührohr steht für Kontaktspray schlechthin. Ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt, wird das vielfältige Spray eingesetzt in vielen Werkstätten eingesetzt, um Metalle und elektrische Anlagen zu reinigen und Klebereste und Fette zu entfernen. Vor allem aber löst es festgesetzte Bauteile und macht sie wieder beweglich. Zudem schützt es vor Korrosion und Rost.

Produkteigenschaften:

  • silikonfrei
  • Ideal für festsitzende Schrauben, schwergängige Scharniere und klemmende Schlösser
  • Langzeitwirkung
  • starke wasserverdrängende Eigenschaft
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WD-40 und Kontakt 60 im Vergleich

WD-40

  • Mehrzweckprodukt, schnell wirkendes Kontaktspray
  • Ölreste, Schmutz, Staub, Reste von Flussmitteln, Kondensat
  • Eignet sich für sensible Elektrik und Elektronik-Bauteile, z.B. Schalter, Drucker, Leiterplatten
  • Erreicht schwer zugängliche Stellen, verdröngt Feuchtigkeit, trocknet schnell, hinterlässt keine Rückstände
  • Schnell trocknend, dadurch sehr sicher silikonfrei

Kontakt 60

  • Gründlich wirkendes Reinigungsöl
  • Löst hervorragend Oxidschichten, verschmutzte Kontakte aller Art
  • Wird vor allem zur Wartung von Schaltern, Steckern, Tunern und Potentiometern eingesetzt sowie für Funktechnik, Elektronik und Autoelektrik
  • Reduziert Kontaktwiderstände, löst auch hartnäckige Rückstände sowie Korrosion
  • Sicher, wenn richtig angewandt; enthält jedoch brennbare Anteile

Häufig gestellte Fragen

Hilft WD-40 bei Rost?

Ja, auch gegen Rost hilft WD-40. Dafür benötigt es einer längeren Einwirkzeit, damit das Kriechöl unter den Rost eindringt, um ihn dann zu lösen. Hierfür eignet sich WD 40 SPEC 400 Rostlöser, ein spezielles Produkt, das den Rost besonders gut unterkriecht. So lassen sich festsitzende Bauteile wieder gut lösen und der Rost abbürsten oder abwischen.

Wie lange hält WD-40?

Es dauert eine Weile, bis so eine Dose des Kontaktsprays leergesprüht ist und man Ersatz braucht. Deshalb ist das Produkt auf eine lange Lebensdauer hin konzipiert. Wenn überhaupt, sind es die mechanischen Teile, die irgendwann verschleißen: zum Beispiel die Ventilbaugruppe an der Aerosoldose oder das Röhrchen, mit dem gezielt in kleine Ritzen gesprayt werden kann. Faustregel: Eine Haltbarkeit von 5 Jahren ab Produktionsdatum ist garantiert. Tipp: WD-40 immer zwischen 4 und 54 Grad Celsius lagern. Vor dem Einsatz kräftig schütteln.

Ist WD-40 gefährlich?

Der Behälter steht unter Druck und das Aerosol ist leicht entflammbar. Wenn Sie davon Teile verschlucken oder direkt einatmen, droht tödliche Gefahr. Also ist Abstand halten das wichtigste Gebot. Und dazu nach Anwendung in Räumen unbedingt Lüften.

Kann Kontaktspray Kurzschluss verursachen?

Grundsätzlich ist Kontaktspray nicht elektrisch leitfähig. Zudem verflüchtigt es sich recht schnell. Einen Kurzschluss kann das Kontaktspray direkt also nicht verursachen.

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